Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Solche Software gibt es, aber sie hat auf dem Markt keine Chance, weil die ganzen Compliance-Lemminge da draußen glauben, dass Software ohne ständiges Patch-Rumgenerve wahrscheinlich unsicher und tot ist.
Das KANN SEIN, keine Frage. Ist vermutlich auch häufig so. Da muss man dann halt genauer hingucken.
Jetzt erhalte ich Argumentationshilfe von überraschender Stelle: Von Großbritannien.
Da findet nämlich der Fascho-Staat, dass man zukünftig der Behörde Bescheid geben muss, bevor man Software patcht. Und dann behält sich die Behörde vor, das Einspielen des Patches zu untersagen.
Mal abgesehen von dem immer neuen Schock über die immer schlimmer werdenden faschistischen Diktaturen da draußen: Es ist natürlich völlig klar, was die Briten hier vorschlagen. Und ja, im Moment ist das bloß ein Vorschlag. Aber deren "du musst dein Passwort rausrücken sonst kommst du in Beugehaft"-Gesetz war auch mal bloß ein Vorschlag, an dessen Umsetzung niemand glauben wollte.
Ich hoffe natürlich, dass das scheitert. Aber wenn es nicht juristisch scheitert, wird es wahrscheinlich technisch scheitern. Die haben glaube ich keine Vorstellung davon, wie groß der Patch-Tsunami inzwischen ist. Wenn jeder jeden Patch bei denen anmelden muss, dann betrifft das natürlich auch Clouddienste, die für Briten erreichbar sind, dann werden die von einer Meldewelle überrollt werden. Was sich diese Knalltüten, die das vorgeschlagen haben, vorstellen, ist nicht leistbar. Schon gar nicht für eine typische Behörde.
Insofern vermute ich mal, dass das darauf hinauslaufen wird, dass nicht aus den Meldungen Exploits generieren werden, sondern dass sie das Wegpatchen von Lücken verbieten werden, die sie mit existierenden Exploits aktiv ausnutzen. Natürlich zu Laste der Sicherheit von Allen.
Aber jetzt nicht mehr! Jetzt wird sie brüderlich geteilt!!1!
"Dies sendet ein klares Signal, dass es möglich ist, Grenzstreitigkeiten ... in pragmatischer und friedlicher Weise zu lösen, sodass alle Parteien Gewinner sind", sagte der dänische Außenminister Jeppe Kofod. Gerade in Zeiten von Krieg und Unruhen sei ein solches Signal wichtig.Ja, äh, wisst ihr, ... sowas wirkt nochmal deutlich besser, wenn man nicht 50 Jahre lang kalten Krieg spielt und den Konflikt ungelöst schwelen lässt. Ich würde sogar noch weiter gehen: Wenn ihr euch da 50 Jahre lang nicht einigen konntet, dann solltet ihr jetzt mal gepflegt die Fresse halten und nicht so tun, als wäret ihr jetzt Vorbilder in Sachen Diplomatie.
Knalltüten, allesamt.
Update: Ein Leser erklärt:
Der einzige Grund weshalb der Streit zwischen Kanada und Dänemark in den Medien ist, ist, dass der sich zu einem Meme entwickelt hat: In den 80ern haben die Dänen ihre Nationalflagge auf der Insel gehisst, woraufhin kurze Zeit später die Kanadier auf die Insel kamen, die dänische Flagge entfernten und stattdessen ihre eigene Flagge hissten. Kurze Zeit später kamen die Dänen zurück und tauschten die Flaggen wieder. Das ging über mehrere Jahrzehnte regelmäßig hin und her, neben der Flagge wurde auch immer eine Flasche landestypischen Schnapses hinterlegt. Daher wurde der Disput auch scherzhaft "Whiskey War" genannt. "Ernst" im Sinne eines "kalten Krieges" war das zu keinem Zeitpunkt... Klar, man war sich uneins, "Krieg" aber absolut undenkbar.
Ich versuche also, gatling dagegen zu bauen. Ich kriege drei Deprecation-Warnungen vom Compiler.
OK, mal gucken, was die Manpage sagt, was man statt DH_free machen soll.
Ach gucke mal. Die Manpage erwähnt nicht mal, dass das jetzt deprecated ist. Geschweige denn sagen sie, was man stattdessen machen soll.
Großartige Arbeit, Team OpenSSL! Was macht ihr nochmal beruflich?
Knalltüten, elende.
In Berlin ist das ja ein bisschen wie im Nahen Osten, wo auch immer erstmal Israel an allem Schuld ist. Bei uns in Berlin ist immer erstmal Bayern an allem Schuld. Diesmal ist die Herleitung:
Dr. Thomas Herzog, Vizepräsident des BBK erklärte, dass nach ersten Erkenntnissen die Warnung pünktlich ausgelöst wurde. Allerdings habe ein Bundesland entgegen der Absprache eine eigene Warnung über die App versendet. Nach Informationen der Berliner Morgenpost soll es sich dabei um Bayern handeln. Der Alleingang des Bundeslandes hatte zur Folge, dass die Warnung des BBK blockiert wurde. Daraus resultierte die zeitliche Verzögerung. Man überlege nun, ob man Warnungen des Bundes gegenüber der Länder priorisiert.HAHAHAHAHAHAHA
Der Lacher ist ja, dass das soooo klar war, dass sowas eines Tages passieren würde. Auf der anderen Seite sollten die örtlichen Meldungen immer Priorität haben gegenüber denen des Bundes, weil die lokalen Behörden über lokale Probleme (und der Hauptanwendungsfall für solche Alarme sind "Brand in Chemiefabrik gegenüber" nicht "die Russen kommen"!) im Allgemeinen besser informiert sein werden.
Eine der Hauptanforderungen an eine Warnapp ist auch, dass sie keine Leute warnt, die nicht betroffen sind. Denn die Forschung ist sonnenklar an der Stelle: Nach zwei-drei Warnungen, die ihn nicht betreffen, ignoriert der Normalbürger alle weiteren Warnungen erstmal.
Wieso aber die Bayern eine Meldung des Bundes in anderen Bundesländern blockieren können, das sollte der Systemdesigner mal in aller Ruhe erläutern müssen, während er kopfüber an den Zähennägeln aufgehängt von der Decke über einem Lagerfeuer baumelt. Was zur Höllt habt ihr Knalltüten euch denn dabei gedacht? Gar nichts?! Wird schon nicht vorkommen, dass in Bayern jemand freidreht?!? Mann Mann Mann.
Oder, die wahrscheinlichere Lösung: Die Projektentwicklung fand in Bayern statt. Und die sehen da vermutlich kein Problem.
Wenn das hier irgendne belanglose Kleinanzeigenplattform wäre, könnte man ja verhandeln, aber es geht um ein Katastrophenwarnsystem. Niemand kann da sagen, es sei nicht klar gewesen, dass von einer ordentlichen Implementation Menschenleben abhängen.
Aber wie so häufig in solchen Situationen hält das Empörungs-Kartell zusammen und steht geschlossen zum Virtue Signaling. Naja nicht alle. Aber ein paar Knalltüten haben sie gefunden:
Unterstützung erhält sie dafür vom Bundestagsabgeordneten Michel Brandt (Die Linke), der Fischers Klage als einen „Angriff auf die Pressefreiheit“ bezeichnete, sowie von Frauenrechtlerinnen, die den „misogynen Ex-Richter“ (Mayr über Fischer) schon seit Langem als Feindbild auserkoren haben – unter anderem wegen seiner Ablehnung der jüngsten Verschärfung des Sexualstrafrechts und seiner teils als sexistisch empfundenen Formulierungen. „Schluss mit sexistischen Sprüchen und Diffamierungen“ war auf einem Zettel zu lesen, den Besucher am Dienstag am Landgericht Karlsruhe ausgelegt hatten; „Keine Einschüchterung von Journalist*innen“ stand auf einem anderen.Die Journalisten haben ihn auf ihrem Spezialgebiet angegriffen, in der Presse, und jetzt greift er sie auf seinem Spezialgebiet an, vor Gericht. Ich glaube, das hätten sich die Journalisten vorher nochmal anders überlegen sollen.
Update: Fischer selbst hat sich auch mal zu dem Fall geäußert, das ist allerdings schon über ein Jahr her.
Ich habe ja mein SSH schon vor einer Weile auf djb-Krypto umgestellt (hier hatte ich das beschrieben). Es ist leider auffallend schwierig, mit regulären Browsern djb-Krypto im TLS hinzukriegen. Firefox supported das noch nicht (warum eigentlich nicht?), Chrome supported es angeblich, aber ich kriege das nicht negotiated. OpenSSL kann es nicht (es gibt einen alten Patch, der aber nicht auf aktuelle Versionen passt), PolarSSL kann es nicht, BoringSSL kann es zwar, aber die Knalltüten haben das Buildsystem auf cmake umgestellt, und da krieg ich die dietlibc nicht reingepfriemelt. Das muss mir auch noch mal jemand erklären, wieso heutzutage jedes gammelige Hipsterprojekt sein eigenes Buildsystem braucht. Bei autoconf ist wenigstens dokumentiert, wie man da von außen eingreifen kann. Aber dieses cmake ist in der Beziehung nur für den Arsch, ich komm aus dem Fluchen gar nicht raus.
Und so bleibt mir im Moment nur LibreSSL, das kommt in der portablen Version mit autoconf und funktioniert mit dietlibc, und da taucht das auch in der Cipherliste auf, und wenn ich mit openssl s_client die Verbindung aufmache, kriege ich auch ECDHE-ECDSA-CHACHA20-POLY1305, aber mit Chrome? Kein Glück.
Und, mal unter uns, solange man da nicht von Hand noch eine ordentliche Kurve konfiguriert, ist das auch Mist. Von den Kurven, die OpenSSL unterstützt, scheint nur secp256k1 akzeptabel.
Wir würden ihnen ins Gesicht lachen.
Wir würden uns darüber lustig machen, was für megalomanische Schwachköpfe das sind, die sich für die ganze Welt für zuständig halten.
Genau das fordern jetzt EU-Datenschützer von Google.
Tut mir leid, da habe ich Null Verständnis für, wenn diese Knalltüten genau nichts für Datenschutz tun, Facebook und co machen lassen, und sich dann an Google abarbeiten, weil sie in der Zeitung gelesen haben, dass das eine tolle PR Opportunity ist. Widerlich!
Aber die Meldeämter dürfen meine Daten zu Werbezwecken weiterverkaufen und Marktforscher dürfen mich ungebeten zuhause anrufen! Da tut keiner was gegen. Alle rausschmeißen, echt mal. Zum Kotzen.
Lasst EFI in Frieden. PCs sind keine Geldautomaten, die sollen nicht sicher sein. Sicher heißt Zwangsjacke für den Anwender und gerade in diesem Fall reden wir ja von Apple, die zwar in Sachen Sicherheit Jahre hinterherhinken, aber dann Handschellen für den Anwender als Sicherheitsmaßnahme verkaufen und man sein Telefon nur in Betrieb nehmen kann, wenn man Itunes installiert. Apps? Nur aus dem Apple Store. Wegen der Sicherheit!1!!
NICHTS von dieser ganzen Scheiße kommt dem Benutzer zu Gute. Das ist alles nur Gängelei von dem nur einer profitiert: Apple.
Es ist schlimm genug, dass wir seit Jahren nicht in der Lage sind, sichere oder vertrauenswürdige Software zu produzieren. Aber damit jetzt Guantanamo-Technologien auf allen Endgeräten zu etablieren, dass wir DAS zulassen, das ist eine Schande sondergleichen. Und am Ende wird es wieder keiner gemerkt haben. Ach was hätten wir den tun sollen, keine Apple-Geräte kaufen? Das wäre in der Tat mal ein Anfang! Solange Hersteller wie Apple für sowas noch mit Rekordprofiten belohnt werden, wird das nie aufhören.
Dieser UEFI-Codesigning-Bullshit ist übrigens genau die Technologie, mit der auch Microsoft Windows 8 zunageln will. Aus Sicherheitsgründen, wissenschon. Microsoft kriegt dafür zu Recht auf die Fresse. Apple wird für den gleichen Mist noch gefeiert.
Oh und dass der Typ in dieser Meldung ausgerechnet Thunderbolt nimmt ist nochmal ein zusätzlicher Gähner, weil Thunderbolt auch ganz ohne Backdoor den DMA-Zugriff von außen auf dem Hauptspeicher erlaubt. Den Teil benutzt er aber gar nicht. Weil, äh, … keine Ahnung warum nicht, denn das ist inhaltlich genau so "überraschend" wie dass man EFI-Backdoors machen kann. Wie wäre es als nächstes mit der krassen Einsicht, dass wenn jemand deinen Laptop klaut, er deine Festplatte auslesen kann!1!! Oder dass man per Internet Daten übertragen kann!
Deutschland ergeht sich in Euro-Pessimismus, Untergangspropheten warnen vor dem Zusammenbruch der gesamten EU. Ist die Lage wirklich so dramatisch? Keineswegs - unser Geld steht mindestens so gut da wie der Dollar: Der Wechselkurs ist stabil, die Inflation gering.Was für eine Volksverblödung! Der Dollar wird von den Amis absichtlich zu Lasten aller anderer Länder nach unten manipuliert, um die Exportfähigkeit der USA zu stärken. Und die EU reagiert, indem sie den Euro zu Lasten aller anderer Länder nach unten manipuliert, um die Exportfähigkeit der EU, vor allem Deutschlands, zu stärken. Und dann kommen diese Knalltüten vom Spiegel und stellen erst die abwegige Frage, ob es dem Euro noch gut geht, und antworten mit "unser Geld steht mindestens so gut da wie der Dollar". Was für eine Farce!
Tja, soviel dazu.
Update: Man kann das auch mit anderen Backends als Java einsetzen. Es gibt da Redland/Raptor, aber wenn man danach googelt, wird da allenthalben vor gewarnt. Der aktuelle Heilsbringer heißt Virtuoso, aber da ist schon der Source-Download 70 MB groß. Bitte was?! Für ein paar Metadaten? Und tatsächlich scheint das eher eine Art MySQL-Konkurrent zu sein als eine kleine, schlanke Datenbank. Also Leute, echt mal, für ein paar Metadaten? Ist das euer Ernst? Nehmt halt sqlite wie alle anderen, oder macht von mir aus einen kleinen Server drum herum. Meine Güte. Das ist kein Bloat-Wettbewerb hier. Und wenn man kdebase nicht ohne Soprano kompilieren können soll, dann lasst mich auch nicht kdelibs ohne Soprano kompilieren. Das verplempert nur meine Zeit und verärgert mich.
open("/lib/fimware/updates/radeon/R520_cp.bin", O_RDONLY) = -1 ENOENT (No such file or directory)"fimware". Ja, fimware! udev versucht, die Firmware aus dem falschen Verzeichnis zu laden! Hab ich was kaputtkonfiguriert, würde man denken. Schaunmermal:
$ cd /tmp/udev-152Wenn Inkompetenz weh tun würde, wären diese Knalltüten schon längst im künstlichen Koma. Versager, wo man hinguckt.
$ grep -r fimware .
./configure: with_firmware_path="/lib/fimware/updates:/lib/fimware"
./configure.ac: [with_firmware_path="/lib/fimware/updates:/lib/fimware"]
Neben diesem Absatz zu Internetsperren enthält der leicht überarbeitete Entwurf eine Klausel zu Websperren. Den zunächst dafür vorgesehenen Artikel 18 zog die Regierung zwar zurück. Im Gegenzug änderte die Mehrheit der Abgeordneten Artikel 8 so ab, dass damit gerichtlich eine Blockade von Webseiten angeordnet werden kann, wenn deren Inhalte Urheberrechte verletzen und "schwere schädliche Auswirkungen auf Unternehmen oder Verbraucher" haben.Und wie so häufig bei derart schweren Eingriffen:
Von insgesamt 650 Volksvertretern waren zur entscheidenden 3. Lesung nur 236 anwesend.Was für eine Farce.
Wem das noch nicht reicht, der kann sich mal an diesem Brief des "Digital Britain" Ministers delektieren, indem er IP (wie in IP-Adresse) für die Abkürzung für Intellectual Property hält. Und glaube mal gar nicht, dass die bei uns fitter drauf sind, die ganzen Knalltüten.
“TOP - eine Muss für jeden, der Twitter professionell einsetzten möchte”Das läuft da unter Seminar-Feedback. OMG!
Wenn man die Frage mal runterbricht, kommt man zu der Frage, ob eine Entscheidung nicht automatisch richtig ist, wenn sie in einem Volksentscheid von der Mehrheit der Bevölkerung abgestimmt wurde. Aaron König, Mitglied im Bundesvorstand der Piraten, hat das in seinem Blog klar bejaht, und findet auch, dass wir da kein Recht auf Kritik haben, weil wir ja keine direkte Demokratie haben sondern nur ein Kabinett von nicht demokratisch legitimierten Knalltüten über unsere Köpfe hinweg für uns abstimmt. Desweiteren hält er den Islam nicht für eine Religion, sondern für eine "politische Bewegung mit Allmachtsanspruch", und stilisiert das Minarettverbot gar zu einem Sieg für die Aufklärung und Demokratie hoch, weil der Islam ja gegen Gleichberechtigung ist, und sich daher die Demokratie gegen den Islam und für die Aufklärung entschieden hat.
Ich glaube, er macht es sich da deutlich zu einfach. Aber ihn dafür als Nazi zu beschimpfen, das greift auch zu kurz. Ich glaube schlicht, dass er über das Problem vor dem Bloggen nicht nachgedacht hat, und sich auch nicht informiert hat vorher, sonst wüßte er nämlich, dass die tolle Basisdemokratie in der Schweiz dazu geführt hat, dass es erst ab 1971 Frauenwahlrecht gab. In Europa hat nur Liechtenstein noch länger gebraucht, um das Frauenwahlrecht einzuführen. Der Kanton Innerrhoden musste sogar 1990 gerichtlich zur Einführung des Frauenwahlrechts gezwungen werden. Die Schweizer hier also zu einem Bollwerk der Aufklärung zu stilisieren, das war nichts.
Ich persönlich habe mich in diesem Blog zwar gegen unser System aber auch gegen Basisdemokratie ausgesprochen. Das liegt daran, weil Basisdemokratie anfällig ist für Demagogie und Furcht-PSYOPs. Die Bevölkerung läßt sich mit genügend Furcht dazu bringen, für so gut wie alles zu stimmen. Daher braucht man ein Fundament, eine Verfassung, die nicht zurechtrückbar ist, und in der die Grundprinzipien der Aufklärung und der Menschenrechte festgeschrieben werden. Und wenn es nach mir ginge, stünde da auch ein Verbot der öffentlichen Ausübung von organisierter Religion drin.
Oh und: jeder sollte, bevor er sich für oder gegen Basisdemokratie entscheidet, durch ein paar Jahre AStA-Abstimmungen und -Debatten durch.
Update: Nein, ich halte unsere Sockenpuppendemokratie nicht für einen besseren Schutz gegen Propaganda. Aber eben auch nicht für ausreichend viel schlechter, dass sich der Umstieg per se lohnt. Als Konzept, das alle unsere Probleme löst, wird gerade Liquid Democracy gehandelt. Ich habe das noch nicht ausreichend verstanden und durchdacht, um das für die Lösung zu halten, aber es scheint immerhin vielversprechend. Die große Gegenindikation ist, dass man dafür E-Wahlen braucht.
"Es ist einmalig auf der Welt und ein starkes Signal, dass die EU Grundrechte sehr ernst nimmt, insbesondere wenn es um die Informationsgesellschaft geht", sagte Medienkommissarin Viviane Reding. "Wir haben einen Aufbruch für die Telekommunikationswirtschaft und einen Durchbruch für die Bürgerrechte erreicht", sagte der Vorsitzende des Industrieausschusses des EU-Parlaments, Herbert Reul (CDU). Die schwedische Kommunikationsministerin und EU-Ratspräsidentin Asa Torstensson erklärte, die Verbraucherrechte würden gestärkt, der Wettbewerb angekurbelt und der Ausbau schneller Internetzugänge gefördert.Man kann gar nicht so viel fressen, wie man angesichts dieses Gruselkabinetts rauskotzen möchte. (Danke, Detlef)
Wir haben am heutigen Nachmittag Kenntnis über folgenden Vorgang erhalten: Ein schülerVZ-Nutzer hat eine Vielzahl von Profilen aufgerufen und Kopien einzelner der für alle schülerVZ-Nutzer sichtbaren Daten angelegt: Name, Schule, Geschlecht, Alter, Profilfoto.Sie sagen also: 1. waren das keine illegalen Zugriffe, sondern da hat nur jemand die öffentlich einsehbaren Daten angeguckt. 2. war das doch ein illegaler Zugriff und sie haben "Maßnahmen ergriffen" und werden rechtliche Schritte einleiten.Es handelt sich hierbei explizit nicht um Daten wie Postadressen, Email Adressen, Zugangsdaten, Telefonnummern und Fotoalben, sondern um für alle Community-Nutzer einsehbare Daten.
Wir haben sofort Maßnahmen ergriffen, um weitere illegale Zugriffe auszuschließen.
Die VZ-Netzwerke haben die Datenschutzbehörden umgehend informiert und werden rechtliche Schritte gegen Unbekannt einleiten.
Merken so PR-Feuerwehr-Leute eigentlich nicht, wenn sie sich so grotesk selbst widersprechen? Was denn jetzt, war das jetzt ganz harmloser Zugriff auf eh öffentliche Daten oder war das illegales Datenabschnorcheln? Knalltüten.
Was war noch gleich das SPD-Modell dazu? Arbeitsmarkt? Hat die SPD mit Ein-Euro-Jobs und Hartz IV nachhaltig zerstört. Chancengerechtigkeit ist ein übelkeitserregender Neocon-Kampfbegriff, mit dessen Benutzung sie sich krass demaskiert hat, wahrscheinlich ohne es zu merken. Chancengerechtigkeit sagt nämlich, dass die Leute nicht ein Recht auf gutes Leben haben müssen, sondern nur die Chance auf gutes Leben, d.h. wenn man jedem ein Lotterielos in die Hand drückt, hat man Chancengerechtigkeit, und das ist ja auch genau das, was INSM und ihre Jünger gerne erreichen wollen. Die Leute sollen alle arm gehalten werden, aber mit Taschenspielertricks wie "Chancengerechtigkeit" verarscht man sich hinreichend, dass sie das mit sich machen lassen. Und die Wirtschaftskrise hat die SPD ja auch hervorragend in den Sand gesetzt mit ihrer Bankenrettung und der resultierenden Monsterverschuldung für jeden von uns. Wenn ich mir das mal so angucken, dann wäre in jedem dieser Punkte kein Programm besser gewesen als das SPD-Programm.
Aber weiter im Text. Da kommen dann so Höhepunkte wie
Ja, selbstverständlich nehme ich die Sorgen der Internetgemeinde sehr ernst. Ich habe das immer getan und auch öffentlich deutlich gemacht. Ich befinde mich konstant im Dialog mit Vertretern der Internetgemeinde.und
Aber wenn ich etwas politisch für richtig halte, dann kann ich das nicht fallen lassen, weil eine bestimmte Gruppe der Internetnutzer droht, eine andere Partei zu wählen. Das hätte mit konsequenter und geradliniger Politik nichts zu tun.Aha, das Einführen von Internetzensur ist also konsequent und geradlinig. Mit anderen Worten: die Langzeitstrategie der SPD kulminiert zwangsläufig in der Einführung von Zensur. Das ist ja mal eine starke Aussage. Ich gebe ihr natürlich vollumfänglich Recht an der Stelle, bezweifle aber, dass sie verstanden hat, was sie da gerade zugegeben hat.
Oh und noch eine schöne "beleidigte Leberwurst" Stelle:
Und es ist ja nicht so, dass wir nicht mit den Kritikern der Internetsperren geredet hätten. Ihre Argumente sind berücksichtigt worden, wir haben die Regelung eng ausgestaltet, Rechtsschutz eingebaut und das Ganze auf drei Jahre befristet. Zur Wahrhaftigkeit im politischen Diskurs würde es gehören, das auch anzuerkennen.HAHAHAHA, oh und wie wir das anerkannt haben. Keiner von uns hat vergessen, dass Frau Zypries persönlich an dem Gesetz geschrieben hat, dass in Deutschland die Internetzensur eingeführt hat. Eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wie könnte das irgendjemand vergessen! Nein nein, Frau Zypries, keine Sorge, das vergessen wir Ihnen nicht. Naja lest mal selber, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Sie gibt auch noch zu, dass die CDU mit ihrer stumpfen Proleten-Rhetorik sie zu dem Gesetz getrieben hat. Oh und die Provider waren Schuld, denn wenn die sich nicht die Verträge hätten aufzwingen lassen, hätte sie kein Gesetz machen müssen, um das zu legalisieren. Unfaßbar.
Oh und sie tritt für eine Selbstregulierung des Internets ein. Die Länder sollen sich verpflichten, für ein sauberes Internet zu sorgen! Als Vorbild nennt sie den Großvater aller vollständig verkackten Initiativen, das Kyoto-Protokoll! Harharhar.
Selbstverpflichtungen sind besser als ihr Ruf!Bwahahaha, das tragische ist ja, dass man den Eindruck hat, sie meint das wirklich alles so. Selbstverpflichtungen sind nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Das macht man nur aus Wahlkampfgründen, damit man sagen kann, man habe etwas getan.
Oh und dann sagt sie, wieso die Piraten keine Chance haben:
Es reicht nicht, wenn sich die Programmatik einer Partei darin erschöpft, einem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen nach dem Motto: wir sind jung, wir kennen das Netz und ihr Alten versteht davon nichts. Was die Piratenpartei zudem von den Grünen in ihren Anfängen unterscheidet: Ihr fehlen die Galionsfiguren mit politischem Profil, wie beispielsweise Otto Schily oder Joschka Fischer.Da hat sich ja die richtigen Knalltüten rausgesucht. Joschka Fischer ist so überassimiliert, dass er mit Anzug und Schlips rumrennt, Deutschland zurück in den Krieg geführt hat, und ein Pipelineprojekt für die Energiemafia managed, und Otto Schily ist zur SPD gewechselt, wo er dann CDU-Politik gemacht hat.
Es war an Deutlichkeit nicht zu übertreffen: Beim ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt votierten gestern knapp 149.000 Leipziger gegen den Verkauf, das waren rund 87 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie die Stadtverwaltung heute mitteilte. Gaz de France (GdF) wollte 520 Millionen Euro für einen Anteil von 49,9 Prozent an den Stadtwerken zahlen. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhart Jung (SPD) erklärte, er bedaure das Ergebnis. Die Stadt ist mit 900 Millionen Euro hoch verschuldet.Lieber Herr Bürgermeister, die Schulden kommen daher, dass SIE MEHR GELD AUSGEBEN ALS SIE HABEN, da wird auch kurzfristige Tilgung durch Verkauf des Tafelsilbers keine Abhilfe bringen. Knalltüten, allesamt.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hatte gestern Abend zum Auftakt der Beratungen in Luxemburg betont, die Befürworter seien zwar bereit, auf den umstrittenen Titel "Verfassung" zu verzichten, wollten aber "wichtige Errungenschaften" des Textes erhalten.Nee, klar, eine vernichtende Wahlniederlage reicht nicht. Was muss da eigentlich passieren? Ein Attentatsversuch? Aber Moment, da kommt noch ein großartiges Highlight:
Der Verfassungsentwurf sieht vor, dass Beschlüsse im Rat der EU-Regierungen künftig mit einer Mehrheit von 55 Prozent der Mitgliedstaaten gefällt werden, die zugleich mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren müssen. Die polnische Regierung fordert stattdessen eine Formel, die Polen mehr Gewicht gegenüber bevölkerungsreichen Staaten wie Deutschland verleihen würde.HAHAHAHA, die Polen sind echt Knalltüten vor dem Herrn.
Update: Das klang so, als würde ich die Polen (die Einwohner des Landes) nicht mögen, aber die können ähnlich wenig für ihre Schrott-Regierung wie die Amis für den Bush können.
Update 2: Oh und die Polen waren es auch, die den Amis erlaubt haben, auf ihrem Grund und Boden Folterknäste aufzubauen. Das wird Jahrzehnte brauchen, bis sie diese Scharte wieder ausgewetzt haben.
Ein zentrales Thema in diesem Jahr sei es daher, zuverlässige Informationen über Konflikte in den betroffenen Staaten zu sammeln und zur Verfügung zu stellen, sagte Uhrlau.Oh, doch jetzt schon, ja? Na da ist der BND ja mal wieder am Puls der Zeit!
Für eine konkrete Bewertung des Falles durch die deutschen Geheimdienste sei es noch zu früh.Ich bin ja immer wieder erschrocken, daß solchen Knalltüten von unseren Steuermitteln der Lebensabend finanziert wird, während sie der normalen Bevölkerung diese Riester- und Rürup-Verarsche andrehen wollen.