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Jetzt liefert Deutschland doch Waffen an die Ukraine. Vor ein paar Tagen hieß es noch, der Grund, wieso wir nur diese Helme da geschickt hatten, die im Übrigen noch nicht angekommen sind (*facepalm*), war, dass die Bundeswehr nicht mal genug Material für ihre eigenen Bedürfnisse hat. Was sie noch rumliegen hatten waren diese 5000 peinlichen Helme, und die haben sie dann halt geschickt. Das war ja nicht Bösartigkeit gegenüber der Ukraine sondern unsere Bundeswehr hatte halt nichts zu schicken. Aus welcher Sofaritze jetzt diese Panzerabwehrraketen kamen, würde ich ja auch gerne mal wissen.
Jetzt schicken wir also Dinge, die wir eigentlich selber bräuchten. Vielleicht nicht so akut wie die Ukrainer, keine Frage. Aber eigentlich wollte Deutschland das nicht, aber hat sich dann von Gruppendruck beschämen lassen.
Dann werden jetzt doch russische Banken von Swift abgeklemmt. Obwohl Deutschland dagegen war. Ich nehme mal an, dass es da gute Gründe für gab, dass Deutschland dagegen war. Ich kenne die nicht im Einzelnen. Vielleicht waren die auch nicht so gut.
Mein Punkt ist nicht, ob diese Entscheidungen gut und richtig sind, sondern dass Deutschland sich durch Gruppendruck hat umstimmen lassen, ohne dass sich ersichtlich an den fundamentalen Fakten und Argumenten etwas geändert hat. Oder habe ich da was verpasst?
Ich fand das schon auf dem Schulhof immer krass, wie stark sozialer Druck wirkt. Stellt sich raus: Zwischen Staaten ist das nicht viel anders.
Solange man annimmt, dass die Mehrheit schon wissen wird, was sie tut, und da am Ende die richtige Entscheidung siegt, kann man sich das schönreden. Aber es gibt halt auch echt gute Beispiele für sozialen Druck, der am Ende schädlich war. Massenhysterien wie die Hexenjagd oder die neulich erwähnten angeblichen satanistischen Kinderschänder. Oder auch Qanon mit ihren angeblichen satanistischen Pizzerien.
Ich finde sowas immer sehr gruselig. Es wäre mir viel lieber, wenn die Dinge klar nach inhaltlichen Gesichtspunkten mit Argumenten ausgefochten würden, nicht mit "alle anderen sind dafür, also sollten wir das jetzt auch machen". Es wird in diesen Tagen viel über die Souveränität von Ländern gesprochen. Gehört zur Souveränität nicht auch, dass man Entscheidungen treffen kann, ohne dann vom Gruppen-Mob in eine Richtung geshamed zu werden?
Wobei, vielleicht muss die Entscheidung einstimmig sein und sie konnten uns nicht einfach überstimmen sondern mussten das mit Gruppendruck machen.