Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
hier mal noch ein Bericht aus 1. Hand von uns, TU-Ilmenau.Das wirft mich ja jetzt doch härter zurück als ich gedacht hätte. Denn es wirft für mich eine grundsätzliche Frage auf.Hier ist die Inzidenz nachgewiesen Stabil über 1000, das örtliche Gesundheitsamt und die Kliniken haben vermeldet, das es aktuell noch soviele unbearbeitete Fälle gibt, die nicht in der Statistik auftauchen, dass die reale (nachgewiesene) Zahl deutlich höher ausfällt.
Unser Präsident ist klarer Verfechter der Präsenzlehre, sowohl in Vorlesungen als auch in Übungen,Praktika u.s.w.
Er muss ja keine Lehre halten *hust*
Das sieht dann in der Praxis so aus, dass wir als Lehrkräfte uns dann an die Eingänge vor den Veranstaltungen stellen sollen, und die Leute kontrollieren sollen. Vor jeder Verantstaltung ... "Stichprobenartig". Das Equipment dafür, also z.b. Handys zum lesen von QR-Codes etc. müssen wir natürlich privat stellen.
Dabei sind wir richtig Fortschritlich:
Es wurde vor letzten Donnerstag z.b. festgelegt, dass "nur noch qualifizierte Masken (FFP2 oder medzinische Maske) verwendet werden"
(bisher durfte jeder mit irgendeiner Maske da rumrennen)Weiterhin heißt es in der Mail vom Krisenstab:
"Der Präsident Prof. Sattler hat trotz der Einwände der stud. Vertreter:innen sich klar zur Präsenzlehre und gegen Hybrid- oder Onlineangebote positioniert."
Das Präsidiat teilt einem dann auf Anfrage mit, dass die Uni ja kein Infektionsherd ist, sich hier niemand infiziert und unser Infektionsschutzkonzept (aka: Lüften und bisher irgendwelche Masken) funktioniert ...
Long story short: Ignoranz und knallhartes Leugnen der Situation sind hier leider an der Tagesordnung bei den Entscheidungsträgern. Leider sind genau das auch die Leute, die ihre Lebenszeitverträge sicher haben und die Leute, die dann in den Übungsräumen sitzen sind die, die nur 6-Monatsverträge bekommen, die nicht verlängert werden wenn sie z.b. LongCovid bekommen.
Ich hielt ja immer für die Aufgabe der Uni, die nächste Generation an evidenzbasierte Entscheidungsfindung und rationale Entscheidungen heranzuführen.
Ja, äh, wo schicken wir die Kinder denn ab jetzt hin?!
Update: Hier ist noch ein Leserbrief:
Ich studiere auch an der Heidelberger Uni und es kommen so lustige Emails wie
"Liebe Übungsgruppe,
Wegen des häufigen hohen Andrangs an die Zettelkästen wird jetzt die Abgabe der Zettel auch übergangsweise per Mail erlaubt sein. Bevorzugt wird trotzdem die Präsenzabgabe."Es geht hier nicht um Projektabgaben, Bachelorarbeiten oder sonst irgendwie relevante zu bewertende Arbeit, sondern reine Übungsaufgaben, die aber verpflichtend sind.
Die Abgabe dieser Zettel ist praktischerweise für fast alle Montag morgens zur gleichen Zeit, was dazu führt das es zu Ansammlungen von 50+ Studenten auf engstem Raum kommt.
Fazit: Informatikstudent im Jahre 2021 setzt sich gefährlichem Virus aus um seine Mathehausaufgaben auf Papier abzugeben -.-
Update: Leserbrief aus Hannover:
hier ein Goldnugget aus der langen Mail der Uni Hannover vom Donnerstag:
"Dies weiß man auch seitens der Politik zu schätzen, denn die Hochschulen sind definitiv nicht die Pandemietreiber im aktuellen Infektionsgeschehen."