Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Das ist natürlich die positive Interpretation, wie ich überhaupt immer bemüht bin, von Leuten das am wenigsten Schlimme anzunehmen. Einige Leser stießen sich daran, und einer äußerte die Gegenthese, dass die Linken schlicht arrogant sind und sich für intelligenter halten und daher nicht mit den Rechten reden wollen. Aus anderer Linse betrachtet: Dass sie sich für Teil der politischen Elite halten, und nicht wollen, dass die ungewaschenen Idioten die Chance kriegen, den öffentlichen Diskurs mitzugestalten.
Das empfinde ich als die deutlich gemeinere Unterstellung, daher teile ich das nicht. Aber der eine Leser schickte diese Studie zur Untermauerung mit und da muss ich den Gedankengang dann doch zumindest mal ansprechen. In der Studie geht es darum, wie Menschen ihre Sprache ändern, wenn sie die Gegenseite für geistig minderbemittelt halten. Das deckt natürlich insbesondere Rassismus auf. Stellt sich raus, für viele sicher überraschend, dass die ach so rassistischen Republicans im Gespräch nicht ihr Sprachniveau und die intellektuelle Tiefe ihrer Argumente je nach Hautfarbe des Publikums senken — die Democrats drücken sich aber sehr viel einfacher aus, wenn sie mit Schwarzen oder Latinos reden. Das muss nicht heißen, dass die Republicans weniger rassistisch sind, vielleicht fehlt denen auch einfach Empathie.
Es bietet sich aber auch die Interpretation an, dass die linke Seite im Diskurs viel stärker einbezieht, mit wem sie da reden, während es der rechten Seite um die Inhalte geht. Und das zumindest kann man ja auch bei uns gut beobachten.