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eines vorweg: wenn die Landwirte von "Rücklagen" sprechen, sprechen sie nicht von zurückgelegtem Geld. In Nordfriesland sind die stabilen Landwirte die mit ab 2 Mio. EUR Jahresumsatz. Du kannst Dich gegen Ernteausfälle versichern.Das lernen Landwirte in der Landwirtschaftsschule. Ich kenne nur einen größeren Betrieb, der nicht von einem Landwirtschaftsmeister oder einer -meisterin geführt wird.
Das hat Gründe. Die meisten EU-Fördermittel sind u.a. daran gebunden, dass der Betriebsleieter oder die -leiterin einen Meistertitel besitzt.Die Subventionsmittel für Weizen sind ertragsunabhängig. Die EU subventioniert Menge Land, von denen 5% öko sein muss (de facto lassen die dann das "doofe" Teil ihres Landes brach liegen).
Die lernen alle in der Ausbildung, dass sie sich finanziell gegen Ernteausfälle versichern sollten.
Alle Bauern, die ich kenne, haben das getan — also die Bauern, die sich um Getreide / Futtergetreide kümmern.
Die Ernteausfälle werden also für die meisten Betriebe monetär gut zu wuppen sein.
Das eigentliche Problem kommt auf die Milchviehbauern zu. Sie bekommen nicht genügend Futtergetreide rein. Silage wird nichts. Das Gras ist quasi schon auf den Felder verdorrt.
Denen wird Futter fehlen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Notschlachtungen anfangen werden.Alternativ erfindet jemand einen Weg, wie wir Futter in großen Mengen bekommen. Nach meinem Kenntnisstand gibt es das EU-weit gerade nicht, weil alle Länder --inklusive Russland (nicht EU, aber für Getreide immer interessant) — Dürre haben.
Meine Gespräche in Nordfriesland gehen also zurzeit um Noternten (das Wenige reinholen, bis es total verdorrt ist oder warten…, aktuell wird das an Mais diskutiert), und die haben alle Sorgen um Notschlachtungen, sofern sie Milchvieh haben. Noch ist genügend Futter da, fragt sich, wie lange.
Ich sehe keinen Weg, wie das durch Subventionen auffangbar ist.