Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
In Utah, wo ich gerade bin, ist zum Beispiel ein heißes Thema, wie man mit Obdachlosen umgehen soll. Salt Lake City ist Mormonen-Hauptquartier, Utah ist überhaupt sehr stark von den Mormonen und ihren Werten beeinflusst, und hat mir zum ersten Mal bei einer Religion das Gefühl gegeben, dass das auch mal gute Auswüchse haben kann, von einer Religion beeinflusst zu sein. Und so ist man hier auch stark überdurchschnittlich daran interessiert, Obdachlosen zu helfen und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Der Effekt, den man auf der Straße sieht, ist aber genau gegenteilig. Dadurch, dass die hier nicht so Scheiße behandelt werden wie anderswo in den USA, gibt es hier vergleichsweise viele davon (die kommen dann halt von weiter weg her, und sterben hier auch nicht so schnell weg wie anderswo).
Aber hey, eigentlich ging es mir um was völlig anderes. Utah ist ein sehr konservartiver Bundesstaat der USA, wenn nicht gar der konservativste. Einer der Abgeordneten im Bundes-Congress aus Utah ist Jason Chaffetz, der dann natürlich in Washington die Parteilinie vertritt, wie alle Polit-Arschkriecher halt. Und das heißt im Moment: Trump-Fanboytum. U.a. hat Chaffetz sich für Trump aus dem Fenster gelehnt, als der Ethikausschuss letzten Monat Bedenken anmeldete bezüglich Trumps Gebaren. Aber wie alle Abgeordneten muss der gelegentlich an der Heimatfront seinen Wählern Rede und Antwort stehen, und das war gestern der Fall. Da spielten sich dann bemerkenswerte Szenen ab. Wie gesagt: Utah ist einer der konservativsten Bundesstaaten der USA.
“So, President Trump,” Chaffetz began, a minute or two into the meeting, before being immediately drowned out by loud boos.“If you want me to answer the question, please give me more than five seconds to answer it, OK?” Chaffetz asked a few minutes later after several people heckled him, claiming he hadn’t adequately answered an audience member’s question about investigating Trump.
Das ist ja schon mal echt krass. Aber mein persönliches Highlight aus der Story ist das hier:“Do you believe in science?” asked Hannah Bradshaw. “Because I do.”Das genau Alter habe ich nicht, aber sie wird in den Medien als "soft-spoken young girl" beschrieben. Das muss einen ja schon mitnehmen, wenn sowas passiert, oder?
Die ganze Veranstaltung lief aber nicht so gut für den Chaffetz. Eine Lehrerin wollte wissen, wo er die rote Linie zieht.
“It’s been two or three weeks,” she said. “We have a problem child.”Another teacher — Chelsie Acosta, from the Salt Lake area — demanded of Chaffetz that he explain to her how she can "tell (students) about where our country got to today.”
One man asked Chaffetz to investigate Trump’s business interests, calling the president “despicable.” His comment received a standing ovation and chants of “Do your job!”
Dazu kommt, dass Chaffetz ursprünglich angesagt hatte, nicht für Trump zu stimmen, es aber dann doch gemacht hat.Update: Es gibt ein Video von dem kleinen Mädchen, und da sagen sie, sie ist 10.