Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
so als Kontrastfolie zur (beschissenen) Idee des "Progressive Stack" wollte ich Dir kurz erzählen, wie der Stack bei 100% der Q&A-Runden auf von mir in den letzten 15 Jahren besuchten (Geistes- und Sozial-)wissenschaftlichen Tagungen aussah. Format ganz klassisch, 90 Minuten Veranstaltung, 65-75 Minuten Vortrag, 15 bis 25 Minuten Diskussion/Q&A.Die Redeliste wird nicht nach Reihenfolge der Meldung oder so erstellt, sondern
- -Erst werden die vollen Professoren rangenommen, mit den Prominentesten zuerst
- Dann folgen, beginnend mit den Juniorprofessoren und den Lehrstuhlassistenten, die Postdoktoranden
- Danach die Doktoranden mit Job am Institut
- Dann die Doktoranden ohne Job am Institut/auf Stipendium
- Die studentischen Hilfskräfte an den Lehrstühlen
- Und falls dann noch Zeit ist (also selten) "normale" Studenten, beginnend mit denen, deren Gesicht der/die Moderator/in kennt.
Zumindest in Europa ist es so, dass oberhalb des Doktorandenlevels die überwiegende Mehrheit der Leute weiß, männlich und aus einem Akademikerhaushalt stammend ist.
Die schlechte Idee des Progressive Stack ist also, ein total hirnrissiges System auf den Kopf zu stellen und so durch ein ebenso hirnrissiges System zu ersetzen.
Das hilft mir persönlich ja schonmal echt weiter. Jetzt hab ich endlich eine Idee, wieso sich die Sozialwissenschaftler die ganze Zeit von alten weißen Männern unterdrückt fühlen. (Danke, Philipp)