Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ich gestehe, dass ich die Brillianz dieses Artikels nicht auf Anhieb gesehen habe. Für mich las sich das wie das ewig selbe Geschwurbel, was halt von erschütternd vielen weiblichen Kolumnisten immer so kommt. Ein paar gehässige Satzfetzen, die Männer sind alle doof, die Frauen sind viel schlauer, aber man lässt sie ja nicht, da müsste doch mal jemand was machen, wieso macht denn da niemand was. *gähn*
Und ich denke mir immer: MAN LÄSST EUCH DOCH GERADE MACHEN! Nutzt eure Chance für ein paar brilliante Einsichten, deckt Dinge auf, kitzelt meine Synapsen! Stattdessen? Mimimi winsel herumheul.
Warum müssen wir unsere Geheimdienst-Berichterstattung immer von Geheimdienst-Mascolo kriegen? Weil das sonst keiner macht! Das wäre eure Chance gewesen!
Aber mit dieser Kolumne hat sie es tatsächlich geschafft, dass der so von der Seite angepinkelte Thomas Fischer mit einer Gegen-Kolumne reagiert, die die Schlammsuhler vom ehemaligen Nachrichtenmagazin natürlich sofort rauskloppen. Inhaltlich genau so unnötig wie die Stokowski-Kolumne, auf die sie reagiert, aber bestimmt ganz großartiges Clickbait. Und da merkt man so richtig, wie sehr er sich geärgert hat, dass ihn, den honorigen Bundesgerichtshof-Richter mit langer Strafrechts- und Lebenserfahrung, hier irgendeine junge Frau, die vom Alter her seine Tochter sein könnte, in einer belanglosen Kolumne bei einer belanglosen Clickbait-Webseite anzupinkeln wagt.
Leider hat er damit das Gegenteil dessen erreicht, was er erreichen wollte. Plötzlich sieht diese belanglose Mimimi-Kolumne wie ein satisfaktionsfähiger Gegenspieler von Herrn Fischer aus. Und Herr Fischer lässt sich völlig ohne Not auf das Niveau von Internet-Mimimis herab und schreibt Sätze wie diese hier:
Nur am Rande: Was Frau Stokowski über die im derzeit bedeutendsten Strafprozess Deutschlands beschuldigte Frau Lohfink und die Äußerungen Fischers zu Berichten über Geldstrafen und berufliche Tätigkeiten von "Busenwundern" schreibt, muss nicht ernsthaft kommentiert werden. In der Beschränktheit des Gedankens lässt sich die Philosophin auch hier von niemandem überbieten. Nun mag man einer 1986 geborenen Expertin fürs Frau-Sein nicht übel nehmen, schon die allerersten Grundzüge etwa der menschenfreundlichen Kunst von Robert Crumb nicht verstanden zu haben. Es ist aber sehr anstrengend, sich mit solchen Menschen unterhalten zu müssen.Wahrscheinlich sollten diese Worte Frau Stokowski demontieren. Tatsächlich haben sie Herrn Fischer demontiert. Das war nicht nur unnötig, es war kontraproduktiv, und wenn Frau Stokowski es schafft, einen Bundesrichter dazu zu bringen, so einem Absatz zu Protokoll zu geben, dann hat sie gewonnen. Auf der nach oben offenen Böhmermann-Skala ist dieser Troll mindestens eine 8. Glückwunsch, Frau Stokowski!
Ich kann eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen an der Stelle. Ich hatte den Fischer da für souveräner gehalten.
Übrigens ist nicht alles schlecht an der Replik. Ganz am Ende steht das hier:
Am 7. Juli wurden übrigens zwei Täter von Köln verurteilt: der eine wegen sexueller Nötigung, der andere wegen in einer Gruppe begangenen Beihilfe zur sexuellen Nötigung. Beides war seit 1997 strafbar.Damit hätte man es auch gut sein lassen können.