Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Vorgeschichte: Microsoft streitet sich seit Jahren mit der US-Regierung darum, mehr Inder und Pakistanis und Europäer als Arbeitskräfte importieren zu dürfen. Das liegt gar nicht unbedingt daran, dass die Amerikaner mehr Kohle verdienen, sondern dass sich die Tech-Industrie einen beinharten Kampf um die paar verbleibenden Programmierer liefert. Microsoft hat extra im Silicon Valley einen fetten Komplex aufgemacht, um attraktiv für die Programmierer dort zu sein (eigentlich ist deren HQ in Washington State im Norden knapp vor der kanadischen Grenze), und in Washington State konkurrieren sie u.a. mit Amazon. Das US-Visum-System ist dabei allen Tech-Firmen massiv im Weg, und die haben immense Beträge in Lobbyisten gesteckt, um da was zu bessern, und es tat sich nie messbar was.
Jetzt kommt diese Meldung rein: Microsoft hat mit der kanadischen Regierung einen Deal ausgehandelt, dass sie da ein Trainingscenter in British Columbia aufmachen (das ist der Teil auf der anderen Seite der Grenze von Washington State aus), und dort ohne die üblichen Regeln ("Sie müssen erst mal nachweisen, dass keine Kanadier für die Position in Frage kommen") Leute einstellen dürfen. Das ist aus meiner Sicht also der große Stinkefinger an die US-Regierung. Schau her, Obama, wenn ihr uns hier nur im Weg rumsteht, dann können wir auch nach Kanada gehen.
Es würde mich nicht wundern, wenn jetzt Bewegung in das US-Visum-System käme. Denn jeder Arbeiter, der in Kanada und nicht in den USA wohnt, kostet den US-Fiskus tausende Dollars an potentiellen Steuereinnahmen.