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Gut, auf der einen Seite ist das natürlich komplett wurscht, welche Rasse ein Aktivist für eine gute Sache hat. Auf der anderen Seite ist das ein soziales Phänomen, das man mal untersuchen muss.
Ist das vielleicht, mal ganz plakativ gesprochen, einfach so, dass die Leute keinen Bock mehr haben, in den Dogmengerüsten anderer Leute der Sündenbock zu sein?
Ich sehe da auch Parallelen zu Transsexuellen, bei denen es (zumindest in meiner Wahrnehmung) deutlich viel mehr M2F als F2M gibt. Das wird ja auch einen Hintergrund haben, den man mal untersuchen könnte!
Ist das vielleicht einfach einfacher, sich ein Lebensmodell zu bauen, wenn man sich in eine Opferrolle begibt, als wenn man permanent die Sündenbock-Rolle hat?
Für mich persönlich ist das einer der Gründe für meinen Atheismus, dass ich einfach keinen Bock habe, mir von der katholischen Kirche erklären zu lassen, dass ich als Sünder geboren bin und mein Leben lang die Arschkarte habe, bis mir der liebe Gott dann irgendwann alles vergibt. Wenn ich sowas höre, dann denke ich mir doch: Freunde, macht das mal ohne mich weiter.
Bei Menschenrechte-Aktivismus kann man nicht einfach aussteigen oder leugnen, dass es da ein Problem gibt, insofern bleibt da ja praktisch nur ein Leugnen der eigenen Hautfarbe. Ich für meinen Teil hab auch die Schnauze gestrichen voll von irgendwelchen Hasstiraden gegen die "alten weißen Männer", die angeblich die Welt beherrschen. Mein Vater ist ein alter weißer Mann und hat sein Leben lang niemanden unterdrückt. Ich bin auch bald ein alter weißer Mann. Ich sehe es überhaupt nicht ein, mir für irgendwelche angeblichen Privilegien eine Kollektivschuld herbeireden zu lassen.
Früher war das angeblich das jüdische Finanzkapital, heute sind es angeblich die alten weißen Männer. Wenn man sich dann die Performance von weißen Frauen oder Männern anderer Hautfarben anschaut, stellt man schnell fest, dass die Menschen eben doch alle gleich schlecht sind.
Das tragischste ist ja, dass diese ganzen "Aktivisten" am Ende selber nichts aus ihrem Leben machen, und damit die Statistik weiter in den roten Bereich drücken. Jede Frau, die die Unterdrückung der Frauen studiert, ist eine Frau, die nicht Firmenchefin wird und die Situation tatsächlich ändert. Und hört mir mit diesem Awareness-Bullshit auf. Wir hatten 60 Jahre Awareness, dass Rauchen tötet. Wie lange haben wir jetzt schon Awareness, dass es einen Klimawandel gibt, der uns alle töten wird? Seit den 1980er Jahren? Ich weiß ja nicht, wem diese Brustkrebs-Awareness-Veranstaltungen helfen sollen, aber ich kenne niemanden, der nicht weiß, dass es Brustkrebs gibt. Wenn ihr was ändern wollt, dann heult nicht über die Situation sondern ändert sie. Macht eine Firma auf, stellt ganz viele Frauen ein, zahlt ihnen mehr als Männern in der Position gekriegt hätten. Stellt Flüchtlinge ein, stellt Schwarze ein, stellt Obdachlose und Behinderte ein.
Nicht anderen sagen, sie sollen was ändern. Selbst was ändern.
BTW: Wie kommt es eigentlich, dass ausgerechnet Bullshit-Märkte wie Esoterik und Heilkunde geradezu von Frauen dominiert sind?
Update: Oha, mir wird gerade erklärt, dass das gar nicht stimmt, dass die Frauen gar nicht die Mehrheit haben bei Eso-Bullshit. Ich hatte meine Einschätzung aus TV-Reportagen von Auralesern und so, und von Beiträgen auf Nischenkanälen im Fernsehen beim Vorbeizappen. Ich ziehe den letzten Teil also zurück und behaupte das Gegenteil.