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Also wenn Trump der Kandidat der Republikaner wird, dann könnten die Demokraten einen Hydranten aufstellen und der würde eher gewählt als Trump. Und, gut, kein Hydrant, aber ein ähnlich unwahrscheinlicher Kandidat läuft bei den Demokraten mit, Bernie Sanders. Der ist ein Sozialist aus Vermont, der so ein bisschen die Rolle spielt, die bei uns Oscar Lafointaine gespielt hat. Er vertritt seit 30 Jahren die selben Thesen, hat im Wesentlichen die ganze Zeit Recht, aber wird vom Establishment belächelt bis ignoriert. Sanders zeichnet sich im US-Wahlkampf dadurch aus, dass er noch nie ein Attack Ad geschaltet hat, also eine Wahlwerbung, die nicht die eigenen Vorteile sondern die Nachteile der Konkurrenz betont. Damit ist er der letzte zivilisierte Mann im Polit-Business, und ich fände das super, wenn der Präsident würde.
Dem stehen halt zwei große Dinge im Weg. Erstens müsste er vor Hillary innerhalb der Demokraten gewinnen. Das sah unwahrscheinlich bis ausgeschlossen aus, aber inzwischen gibt es ein bisschen Hoffnung, weil Hillary halt echt einen Haufen Dreck am Stecken hat mit dieser Stiftungs-Geschichte und so, und es fällt auf, dass sie in keiner Sachfrage inhaltlich Position bezieht gerade. Die verhält sich wie die US-Version von der Merkel gerade. Man wird sehen müssen, ob das reicht, um die Wähler abzuschrecken. Ich glaube, dass die Republikaner Sanders nicht ernst nehmen werden und ihre gesamten PR-Scheißewerfer auf Hillary konzentrieren werden, und da scheint es ja auch in der Tat noch was zu holen zu geben.
Tja und das zweite Problem ist natürlich, dass selbst wenn Sanders der Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird, er immer noch in den Wahlen gegen die Republikaner gewinnen muss. Und die einzige Chance, die ich da im Moment sehe, ist wenn deren Kandidat Trump heißt.