Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Zur Höhe der Staatsschuld: Meiner Ansicht nach ist einer der Faktoren, die die Staatsschuld in ihrer Höhe heute begrenzen, die maximal mögliche Zinslast, die eine Regierung im Budget unterbringen kann. Wenn heute eine Regierung eine neue Steuer einführt, die beispielsweise 1 Mrd. € bringt, dann hebelt sie das mit neuen Schulden von 100 Mrd. €. Denn mit 100 Mrd. kann ich als Politiker wesentlich mehr Leute glücklicher machen als mit 1 Mrd. Dass das dann dauerhaft Geld kostet, ist dem Politiker egal, denn morgen regiert jemand anders. Aus diesem Grund hat mMn die EU mit Maastricht da die 3% Bremse draufgehauen.Meine These stützt sich durch folgende Grafik:
https://nzz.at/wp-content/uploads/2015/06/FinanzsystemFugen1-650x256.jpg
Die Grafik zeigt, dass seit Jahrzehnten die Zinsen *sinken*. Parallel steigt die Staatsschuld. Der sinkende Zins wird also nicht zur Sanierung genutzt, sondern dafür, dass man sich -bei gleicher Zinslast- mehr Schulden leisten kann. Und welcher Politiker würde sich so eine Gelegenheit entgehen lassen?
Conclusio: Bei einer Zinslast von 0 würde das Spiel sofort wieder von neuem beginnen und wieder bis zur Belastungsgrenze gehen. Es gibt für die Politik keinerlei Anreiz, das Spiel anders zu spielen denn die Parteien befinden sich in harter Konkurrenz um den Wähler. Wenn einer mehr verspricht als ein anderer, dann wird der gewählt.
PS: Schweden hat im übrigen auch seine Schuldenquote gesenkt. Trotz EU Mitgliedschaft, gutem Sozialsystem (die Schweiz hat ja nur ein sehr rudimentäres) und einer faktisch Euro-gekoppelten Währung.