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Na? So nen Hunni vielleicht?
Ich meine, man hat ja auch Equipment-Kosten, und Reisekosten, Nachbearbeitung, verliert nen Tag pro Shoot, … damit sich das lohnt, müsste da ja schon was zusammenkommen, richtig?
Mir hat mal einer ein paar Zahlen gemailt.
Das Bild verlinke ich jetzt hier nicht, weil sonst klar wäre, wer das ist. Es war ein Foto eines Models vor einem Hintergrund einer Veranstaltung mit Firmenlogo. So wie wenn bei Filmpremieren die Schauspieler gefilmt werden etwa.
Der Kontext war irgendein Promi-Bullshit mit irgendwelchen Royals, who cares.
Der gute Mann schreibt mir:
>Ich habe die Dame auf der [zensiert] im Januar (!) fotografiert. Erst jetzt (Ende April) bekomme ich das bezahlt. Faz.net hat damals über dpa picture alliance das Foto gebucht, was picture alliance von meiner Agentur (will ich nicht sagen, weltweit bekannt, gute agentur) eingespeist wurde.Ich möchte den jetzt nicht als Whistleblower angreifbar machen. Die dpa picture alliance ist sicher keine besonders unseriöse Organisation in der Beziehung, und von der FAZ sagt man, sie zahle für ihre Inhalte überdurchschnittlich viel (auch wenn der Durchschnitt über die Jahre branchweit stark gefallen ist und das nicht mehr viel heißt).Auf der Abrechnung steht ohne Witz 1.05 Euro. Ein Euro und fünf Cent.
dahinter stehen ca. 4 Stunden Arbeit vor Ort sowie weitere 7 Stunden Nachtarbeit (Bildbearbeitung). Gebucht wurde dann nur das.
Ich habe dann nochmal nachgehakt, ob er weiß, wer da die Kohle abgreift auf dem Weg. Es stellt sich raus, dass es da Pauschalverträge gibt, bei denen pro Bild je nach Abnehmer deutlich unter zehn Euro gezahlt wird. Aber weil die so viel abnehmen, sehen sich halt alle genötigt, da mitzuspielen. Dann greift seine Agentur 50% ab, und das sei alles andere als unfair im Vergleich.
Nur mal so als Realitätsabgleich. Und ich dachte, die freien Journalisten würden alle über den Tisch gezogen. Aber im Vergleich zu den Fotografen haben die ja geradezu ein güldenes Leben! Au weia ist das alles schlimm.
Update: Der Fotograf weist noch darauf hin, dass das ein Ausreißer nach unten war, aber leider kein sonderlich großer.