Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Ich wollte eigentlich ein paar schöne Stellen zitieren, aber der Text ist so schön strukturiert, dass man die Argumente nur abschwächt, wenn man sie aus dem Flow herauszieht.
Angesichts dieses schönen Textes bereue ich fast, dem inhaltlich vorgegriffen zu haben. Full Disclosure: Ich hatte vorab eine Mail-Diskussion mit Christian laufen und bin sehr froh, dass er das mal schön aufgeschrieben hat. Schöner als ich es hätte tun können.
Und wo wir gerade bei wichtigen Texten zur Frage sind: Malte Welding hat einen sehr berührenden Beitrag geschrieben, wo er aus seiner persönlichen Geschichte erzählt. Der Titel "Bin ich vergewaltigt worden?" sagt schon, wo es hin geht. Die Antwort ist nach feministischem Verständnis des Deliktes ganz klar: Ja.
Ich mache mir Sorgen um das Sexualverhalten der nächsten Generationen, wenn grundsätzlich über jedem Sexakt das Damoklesschwert der Justiz schwebt. Das ist ja letztendlich wie mit dem Abhören. Es spielt keine Rolle, ob ich wirklich konkret abgehört werde. Wenn ich glauben muss, dass ich abgehört werde, kann ich keine entspannten, freien Gespräche mehr führen. Ich befürchte, dass man in Zukunft auch keinen entspannten Sex mehr haben können wird. Denn wie sehr sich rückblickend die Einstellung zu einer anderen Person ändern kann, dass kann sich jeder tagtäglich beim Scheidungsrichter live anschauen. Die durchschnittliche Ehedauer beträgt 14 Jahre. Vergewaltigung verjährt nach 20 Jahren.
Wie mir mehrere Einsender anekdotisch geschildert haben, ist die Andeutung von Missbrauchsvorwürfen heutzutage eine von Scheidungsanwälten empfohlene Taktik. Die müssen dann untersucht werden, und die Mutter kann das jahrelang hinauszögern (es dauert auch ohne Einflussnahme im Allgemeinen Jahre). Bis das Verfahren fertig ist, ist das Kind volljährig.