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Ich hoffe, dass das jetzt mal eine schöne Debatte über die Gehälter und Arbeitsumstände von Piloten anwirft. Sowas kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Piloten werden zwar im Vergleich zum Bodenpersonal vergleichsweise gut bezahlt, aber das liegt nicht daran, dass Piloten besonders gut bezahlt werden, sondern dass Bodenpersonal besonders schlecht bezahlt wird. So eine Ausbildung kostet gehoben sechsstellig Euros, und die schießt die Fluglinie vor, wenn man Glück hat. Dafür ist man dann sozusagen deren Leibeigener, bis man das abgestottert hat.
In dem Zusammenhang sei auch mal auf pay-to-fly verwiesen. Piloten müssen nämlich Flugstunden nachweisen, um ihren Job machen zu dürfen. Und für das Privileg müssen sie zahlen. Da zahlt dann der Pilot dafür, seinen Job machen zu dürfen. Nicht anders herum.
Update: Aus einer Mail:
Mein Sohn hat Lufthansapilotenprüfung bestanden. Der Preis der Ausbildung beträgt aktuell 80.000 Euro (hörte gestern: eine 3 1/2jährige Ausbildung bei Siemens kostet, wie gestern von Siemens gehört, auch 100.000). Man muss allerdings auch noch seine Lebenskosten in den deutschen Standorten, wie Bremen selbst tragen. Bafög gibt es nicht, denn ein Lizenzerwerb gilt nicht als reguläre Ausbildung (Sohn sagt: wie Gabelstaplerschein, hätte er zu hören bekommen).
Die Ausbildungskosten hat man nach drei Jahren locker weg, sagt nicht nur die LH, sondern auch Piloten. Schau mal nach den Einstiegsgehältern und den Zulagen.
Also lebenslange Sklaverei ist nicht richtig. Zumal die auch von anderen Airlines abgeworben werden können.