Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Jedenfalls, warum ich das jetzt erwähne: Die Briten sitzen aus historischen Gründen auf einem Haufen Plutonium, das sie jetzt gerne mal zivil einsetzen würden. Der Weg, wie man das tut, ist dass man das in Uran untermengt. Wikipedia erklärt das hier. Und wie immer bei solchen Großprojekten haben sie von Anfang an alles nach Strich und Faden verkackt. Die Installation hat 1993 die Zulassung gekriegt, und sollte 280 Millionen Pfund kosten. "Fertig" war es 1997, aber konnte erst 2001 die Produktion aufnehmen. 2011 wurde das dann runtergefahren, nachdem die Kosten auf 1,4 Milliarden explodiert waren. Wenn man da noch die Rückbaukosten in Betracht zieht, kommt man auf 2,2 Milliarden Pfund.
In den Planungsunterlagen hieß es noch optimistisch, das Ding würde Profit abwerfen. Davon ist weit und breit nichts zu sehen. Der Plan sah 120 Tonnen MOX-Brennstäbe pro Jahr vor, die man dann ins Ausland hätte verkaufen können. Tatsächlich haben die aber nur insgesamt 14 Tonnen in den 10 Jahren Betrieb produziert.
Die Misere ging damit los, dass der Eigentümer-Konzern es nicht geschafft hat, von Siemens das Knowhow einzukaufen. Also haben sie es dann halt ohne Knowhow gemacht.
"When the Siemens acquisition was abandoned, BNFL proceeded with SMP nevertheless and relied on its relatively limited in-house expertise," the report declared. "As a result, SMP had very significant gaps both in its design and operating capability."
Und der Kracher an der ganzen Saga? Nach all dem Verkacken erklärte der Energieminister im Dezember überraschend, dass er das Plutonium in Sellafield doch noch in MOX umwandeln will. Klar, aus Fehlern lernen ist total überbewertet. Da geht doch der ganze Spaß am Leben verloren!1!!