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Warum sage ich das? Weil es jetzt mal ein Mainstream-Politiker anspricht: der Republikanische Gouverneurskandidat von South Carolina sagte im Wesentlichen "gebt den Armen kein Essen, sonst vermehren die sich nur".
"My grandmother was not a highly educated woman, but she told me as a small child to quit feeding stray animals. You know why? Because they breed," Bauer said, according to the Greenville News. "You're facilitating the problem if you give an animal or a person ample food supply. They will reproduce, especially ones that don't think too much further than that. And so what you've got to do is you've got to curtail that type of behavior. They don't know any better."
Wir haben da ein großes gesellschaftliches Stigma draus gemacht, aber im Grund wissen wir alle, dass Überbevölkerung unser größtes Problem ist, und das sieht man an unserer Politik. Wir grenzen die Armen aus und verarmen sie gezielt, damit sie sich bloß nicht mehr als das statistische Mittel fortpflanzen. Auf der anderen Seite wollen wir auch nicht, dass sie aussterben, weil wir sonst nicht weiter auf ihre Kosten leben können. Oder nehmt unseren Umgang mit der 3. Welt. Unsere Entwicklungshilfe ist so designed, dass sie nur uns selbst hilft. Unsere Kleiderspenden zerstören den Markt für die Textilproduktion in Afrika. Unsere Lebensmittelspenden dienen dazu, unsere Lagerkosten für subventionierte Massenproduktion von Lebensmitteln (den "Butterberg") zu verringern, und sind so billig, dass die Bauern in Afrika nicht konkurrieren können. Wir halten die in Abhängigkeit und Not und Elend, damit sie sich nicht vermehren. Die, bei denen das nicht klappt, sind Indien und China. Bei den Post-Mortem-Analysen des Kabals wäre ich ja gerne Fliege an der Wand, wenn die diskutieren, warum sie China und Indien so verkackt haben in ihren geopolitischen Strategien.Aber machen wir uns nichts vor, Armut, Not und Elend ist evolutionär Teil des Kreislaufs. Menschen (und Tiere) vermehren sich, wenn es ihnen gut geht. Bis Armut, Not und Elend überhand nehmen. Die Menschheit hat sehr erfolgreich solange Not und Elend bekämpft, und damit die Vermehrung der Menschheit angefeuert, bis die nächste Iteration von Not und Elend durch die schiere Masse an Menschen ausgelöst wird. Da helfen jetzt auch keine technischen Tricks, mit Kondome Verteilen kriegt man die Überbevölkerung nicht weg.
Das ist meiner Ansicht nach das einzige Problem, das wirklich wichtig ist. Wenn wir uns nicht darum kümmern, wird die Natur das Problem für uns lösen. Mit Krankheiten, Naturkatastrophen, oder durch unsere eigene Dämlichkeit, mit einem Krieg oder einer versehentlich verbreiteten Biowaffe oder so. Die Arroganz, mit der wir andere Spezies zur Jagd freigeben, weil sie durch Überbevölkerung das Ökosystem gefährden, … die Argumentation greift auch gegen die größte Gefahr für das Ökosystem: uns.
Update: Übrigens, der Vollständigkeit halber: die Gegentheorie ist, dass die Überbevölkerung sich selbst reduziert, wenn nur alle im Wohlstand leben. Ich halte das aus zwei Gründen für eine Nebelkerze. Erstens haben wir die Grenze für "wir können alle Menschen auf dem Planeten ernähren" überschritten. Nicht nur die Grenze für "wir können allen Wohlstand bieten". Wir haben nicht mal genug Nahrung für alle, selbst wenn wir gerecht verteilen würden. Wohlstand für alle ist eine Illusion. Und das ist schon unter der Annahme, dass Wohlstand sich universell definiert, was ich auch für nicht glaubwürdig halte.
Update: Zwei Anmerkungen. Erstens hat mir jemand Zahlen gezeigt, nach denen die Nahrung doch reichen würde für alle. Erstens wäre das diese Grafik und der Brennwert von Weizen von hier. OK. Dazu merke ich an, dass das nicht nachhaltig ist, sondern durch Dünger so ein hoher Ertrag produziert wird, und Dünger ist kein nachwachsender Rohstoff. Außerdem muss der Kram ja zum Verbraucher gekarrt werden, was wir auch mit nicht nachwachsenden Rohstoffen (Öl) machen. Die zweite Anmerkung ist, dass die Ressourcen krass ungleichmäßig verteilt werden. Stimmt. Ich schlage auch nicht vor, die ganzen Armen zu töten bzw verhungern zu lassen, auf dass wir beliebig weiter Ressourcen verschwenden können. Aber über kurz oder lang müssen wir die Bevölkerungsexplosion rational diskutieren, bzw überhaupt mal diskutieren.
Update: Siehe auch das Voluntary Human Extinction Movement :-)