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"A failure rate of 10pc would lead to the collapse of the Austrian financial sector," reported Der Standard in Vienna. Unfortunately, that is about to happen.Das würde auch Österreich plätten. Die Briten sparen nicht an blumigen Metaphern für die Situation:
If mishandled by the world policy establishment, this debacle is big enough to shatter the fragile banking systems of Western Europe and set off round two of our financial Götterdämmerung. […]The European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) says bad debts will top 10pc and may reach 20pc. The Vienna press said Bank Austria and its Italian owner Unicredit face a "monetary Stalingrad" in the East.
Natürlich hat Österreich die EU um Hilfe gebeten, aber der Steinbrück hat das plattgehauen:Mr Pröll tried to drum up support for his rescue package from EU finance ministers in Brussels last week. The idea was scotched by Germany's Peer Steinbrück. Not our problem, he said. We'll see about that.
Ich habe das ja vor einer Weile schon mal geschrieben hier. Die EU hat über Euro und Stabilitätspakt den Regierungen das Hauptinstrument weggenommen, um auf Rezessionen zu reagieren. Daher bleibt den Regierungen gar nichts anderes, als auf Kosten der anderen EU-Mitglieder zu wachsen. Ich vermute auch, dass das der Hauptgrund für die EU-Erweiterung war. Wir brauchen mehr Ausbeut-Kapital in der EU. Dann können wir z.B. deren Lohnniveau ausnutzen, denen großzügig Kredite geben, mit denen sie dann unsere Waren kaufen, Infrastrukturprojekte finanzieren, die von unseren Firmen durchgeführt werden, … kurz: genau die gleiche Nummer, über die wir Afrika in die Schuldenfalle geführt haben und dort halten. Natürlich formuliert man das anders, es handelt sich um eine humanitäre Aktion, wir wollen nur helfen, und die Infrastruktur ist ja wirklich am Boden. Nur haben wir eben auch einen freien Markt in Europa, die können sich also nicht mit Zöllen gegen uns wehren. Und je früher freundliche Investoren aus dem Westen kommen und die ganzen Firmen kaufen, desto mehr ist die gesamte Wirtschaft so eines Landes in der Hand des Auslands.Und dieses "auf Kosten der anderen wachsen" ist auch was der Steinbrück jetzt mit Österreich macht. Lasst euch von der ganzen Freundschafts- und Gemeinschafts-Rhetorik nicht blenden.
Oh, noch ein schöner Absatz aus dem Artikel:
Stephen Jen, currency chief at Morgan Stanley, said Eastern Europe has borrowed $1.7 trillion abroad, much on short-term maturities. It must repay — or roll over — $400bn this year, equal to a third of the region's GDP. Good luck. The credit window has slammed shut.
Und auch Russland geht es schlecht:Not even Russia can easily cover the $500bn dollar debts of its oligarchs while oil remains near $33 a barrel. The budget is based on Urals crude at $95. Russia has bled 36pc of its foreign reserves since August defending the rouble.
Und dann gibt es da noch so Details wie dass in Polen 60% der Hypotheken in Schweizer Franken laufen. Die haben sich da ihre eigene schöne Hypotheken-Blase gebaut. Der Zloty hat sich gegenüber dem Franken halbiert. Oh, fällt euch was auf? Die neuen Länder haben noch keinen Euro. Was für ein glücklicher Zufall! So stehen wir nicht gerade für deren Schuldenloch, das wir gerade erzeugen. Aber helfen wird es uns auch nichts. Wie sagt man so schön? Wenn Oma der Bank 10.000 Euro schuldet, muss Oma dem Bankdirektor die Tür aufhalten. Wenn Oma der Bank 1.000.000 Euro schuldet, muss der Bankdirektor Oma die Tür aufhalten.