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Lustig auch, dass Heise offenbar direkt nach den Haftungsregelungen gefragt hat. T-Systems hat ausweichend geantwortet, und Gematik hatte ursprünglich erzählt, sie wollten die Haftung nicht limitieren, und daraus schließt Heise messerscharf, dass T-Systems sich dann wohl mit der unlimitierten Haftung einverstanden erklärt habe. Das halte ich für ausgeschlossen. Ich vermute mal, dass es wie folgt genaufen sein könnte:
Wie komme ich darauf? Zwei Dinge:
Gegenüber heise online betonte Haag: "Wir haben auf Basis der Ausschreibung ein wirtschaftliches Angebot abgegeben. Dies umfasst – wie in jedem Verfahren – auch Haftungsregelungen."Das hätte er nicht so betont, wenn die Haftungsregelung unlimitiert wäre. Und dann:
Neben dem Zuschlag beim Backbone-Betrieb freut sich T-Systems auch über die Vergabe beim Zugangsdienst.Siehe oben, "Nachfolgeauftrag". Bei der Gematik haben sie sich sicher gedacht, wenn sie T-Systems im selben Auftrag mehr Geld zuschieben, haften die auch mit der Gesamtsumme. Das wird dann vor Gericht enden, wenn Gematik so lange aushält. Und noch einen Lacher gibt es:
Das sei dennoch ein großer Gewinn, weil T-Systems auf diese Weise Erfahrungen mit der Ausgestaltung des Zugangsdienstes sammeln könne und bei der kommenden Ausschreibung für den Wirkbetrieb des Zugangsdienstes bestens vorbereitet sei.Sie können Erfahrungen sammeln. Sie geben also selber zu, keinerlei Erfahrungen mit Zugangsdiensten zu haben. BWAHAHAHAHA. Herzlichen Glückwunsch, Gematik. Immerhin, man merkt, dass der Gematik-Chef (ehemals für das ultra-verkackte FISCUS-Projekt zuständig) Erfahrung mit T-Systems hat, und so hat er sich immerhin eine Tür offen gehalten für spätere Verhandlungen: es gibt noch eine weitere wertvolle Ausschreibung, an der T-Systems Interesse hat. Wahrscheinlich hofft Gematik jetzt, dass T-Systems sich nicht vollständig daneben benimmt, damit sie dort auch noch zum Zuge kommen. Ich drücke die Daumen.