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Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt der Vier-Parteien-Block von Kristersson einschließlich der Schwedendemokraten auf 176 Mandate, Anderssons Lager auf 173.Andersson ist die bisherige Regierungschefin, eine Sozialdemokratin. Die hat Mittwoch ihren Rücktritt erklärt angesichts des Wahlergebnisses.
Vier-Parteien-Block klingt ja schon nicht praxistauglich, und der Eindruck verstärkt sich noch, wenn man bedenkt, dass da die Schwedendemokraten eine der vier Parteien sind. Das ist deren AfD, die Rechtspopulisten. Slogan: Sverige Först. Schweden zuerst.
Ohne die können die Rechten keine Mehrheit vorweisen, d.h. die können jetzt im Wesentlichen die Politik diktieren.
Wie konnte das passieren? Nun, in Schweden gibt es ein Bandenkriminalitätsproblem. Wenn man die Rechten-Rhetorik auf Facebook glaubt, sind das vor allem ausländische Banden und die Linken tun nichts dagegen, weil sie fürchten, dass das rassistisch sei, wenn man gegen eh benachteiligte Ausländer noch Maßnahmen einleitet, nur weil sie ein bisschen kriminell sind.
Dieses Narrativ haben die Rechten zur Wahl unter ihren Wählern etabliert gekriegt. Damit haben sie über 20% der Stimmen geholt. Über 20%!
Für uns ist das relevant, weil die Strategie der Sozialdemokraten möglicherweise bekannt vorkommt:
Sie machte aber klar, was sie davon hält, dass der Moderate mit den Rechtspopulisten zusammenarbeiten will: nichts. Sie nahm Kristerssons Partei, Christdemokraten und Liberale in die Pflicht, sich von allen Versuchen abzugrenzen, Hass, Drohungen und Gewalt zu entschuldigen oder gar anzufachen.Wir haben Glück, dass die AfD so offen inkompetent ist, denn an den Gegenstrategien der anderen Parteien liegt das sicher nicht, dass die "nur" bei 13% liegen im Moment in der Sonntagsfrage.