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Vor einigen Monaten wurde die CDU aus dem Kanzleramt gewählt und die neue Regierung behauptet, "mehr Fortschritt wagen zu wollen". Daher bat ich Frau Roth, von ihrem Weisungsgebot Gebrauch zu machen und das zu tun, was im Koalitionsvertrag angekündigt ist: Akten, die älter als 30 Jahre sind, freizugeben. Doch Frau Roth hält es mit Adenauer – "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" – und will nun plötzlich die Sperrfrist auf den Sankt Nimmerleinstag verlängern. Ihr Sprecher, Roland Sommerlatte, teilte mir mit:Wer hat diese Leute noch gleich gewählt? Wer zahlt denen das Gehalt?>Zu einer davon abweichenden und der Einschätzung von Bundesarchiv und Bundeskanzleramt zuwiderlaufenden Sachentscheidung besteht – insbesondere mit Blick auf eine mögliche Gefährdung des Staatswohls – keine Veranlassung.
Ich finde ja besonders geil, dass Franz Kafkas "Der Prozess" seit 2021 gemeinfrei ist, aber Adenauers Nato-Akten nicht.
Dass ausgerechnet Claudia Roth zuständig ist und jetzt die Skelette im Keller ihrer Vorregierungen unter Verschluss hält, da fehlen mir dann auch die Worte für einen schlaksigen Kommentar. Man würde ja denken, wenn jemand im Vorfeld derartig wegen Inkompetenz, Bräsigkeit und Verschleppung angefeindet wird, dass die dann den ersten Tag im Amt nutzen, um das Gegenteil zu beweisen. Nicht so Frau Roth. Da lagen die Kritiker dann wohl ganz richtig mit ihren Vorwürfen.