Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Der Lacher ist, wie es dazu kam. Sie haben beobachtet, dass die Leute häufig erst "foo" googeln und dann "foo reddit". Also haben sie sich gedacht, hey, wenn die Leute eh zu Reddit wollen, dann geben wir ihnen halt, was sie wollen.
Aber warum haben die Leute das gemacht? Weil die Suchfunktion von Reddit so legendär beschissen ist, dass sie niemand mehr als einmal benutzt und alle lieber zu Google rennen.
Für Reddit ist dieses strukturelle Versagen natürlich super jetzt. Die sahnen jetzt den ganzen Google-Traffic ab, da freuen sich die Aktionäre.
Was lernen wir aus der Geschichte? Baut eine beschissene Suchfunktion!1!!
Für den Rest von uns ist das natürlich Scheiße, denn die SEO-Arschlöcher sehen das ja und werden jetzt alle noch krasser auf Reddit rumspammen.
Update: Faszinierend! Ich habe jetzt mehrere Leser in der Inbox, die meinen, das sei nur die halbe Erklärung. Die Reddit-Suchfunktion musste so Scheiße sein, dass man zu Google geht, aber dann musste Google auch so Scheiße werden, dass man nach Reddit fragt. Leute fragen offenbar tatsächlich explizit nach Reddit, weil man dann Threads mit wenigstens Resten von menschlicher Mitarbeit kriegt statt SEO-Müll von "KI"-Contentfarmen.
Auf die Idee wäre ich nie gekommen, wenn die Suche nach foo scheitert, da ein reddit anzuhängen, damit es ... *besser* wird. Wat!? Aber scheint ja zu funktionieren, sonst würden es die Leute nicht machen.
Ein Kunstwerk! Wunderbar!
Den Inhalt kann ich mal vorwegnehmen: Was immer gerade von Brother im Sonderangebot ist. Das ist seit Jahren ein Running Gag in der IT, dass sich die Druckerhersteller alle gegenseitig mit ihrer Enshittification-Spirale unkaufbar gemacht haben, bis auf Brother, die zu bräsig dafür waren und deren Drucker man daher jetzt als einzige noch kaufen kann.
Aber das ist nicht der Punkt von dem Artikel.
Der Punkt ist, dass er genau den Artikel letztes Jahr schonmal geschrieben hat, aber den findet man bei Google nicht mehr, weil jetzt lauter "KI"-Contentfarmen SEO machen und echte Reviews verdrängt haben.
Stattdessen findet man Hunderte von "Best Printer 2024" (immer mit Jahreszahl, das rankt höher!)-LLM-Generatorscheiße, schön mit "Test" und "Expert" drinnen, dann rankt das höher, aber selbstredend ohne Experten oder Tests.
Bei Brother hält der Toner vom Kauf gerne mal über die gesamte Lebensdauer des Druckers, Leute erzählen von 10 Jahren und mehr. Wenn man neuen Toner braucht, gibt es keine Abo-Drückerkolonnen wie bei HP, keine DRM-Scheiße wie bei HP, keine "Sie müssen jetzt den 90% vollen Toner tauschen, weil wir hier sonst zu wenig Profit machen" wie bei HP. HP hier stellvertretend für den Rest der Branche.
Ich will hier kein Lobeslied auf Brother feiern. Ich drucke pro Jahr vielleicht eine Seite und habe noch einen vorsintflutlichen Laserdrucker, den ich in einer Plastiktüte lagere, wo ich ihn für ein paar Minuten raushole, wenn ich mal was drucken muss.
Der Punkt ist eher, wie scheiße dieses ganze Ökosystem geworden ist. Das der Drucker, aber noch mehr das der Suchmaschinen und Contentfarmen. Zum Kotzen.
Die zweite Hälfte seines "Artikels" ist noch geiler, die hat er von Google Gemini generieren lassen. Der Artikel ist im Wesentlichen: Überschrift. Anreißer. "Kauft Brother". Und dann so "den Rest könnt ihr überspringen, der ist nur für Google" und das Gemini-Geblubber. Schön mit Triggerwörtern wir "Expert", klar. Für Google.
Wisst ihr noch, als Google für euch das Web besser gemacht hat? Damals?
Update: Einige Leser berichten, dass Brother jetzt auch Abos macht.
ChatGPT has meltdown and starts sending alarming messages to users
Ein Glück, dass die rauchenden Ruinen des Independent noch von ein paar SEO-Nekromanten reanimiert werden, sonst wäre diese wunderbare Meldung an uns vorbeigegangen!
Software-Bibliothek überlastetDas ist natürlich völlig absurd. Eine Bibliothek kann man nicht überlasten. Man kann sie in einem Programm einsetzen, auf zu klein dimensionierter Hardware. Das hat aber mit der Library nichts zu tun.
Überhaupt. Zwischenüberschriften! Wisst ihr, wieso man heute überall einem Flächenbombardement von Zwischenüberschriften ausgesetzt ist?
Das soll das Google-Ranking verbessern. Ja, ernsthaft. Das ist SEO.
Falls ihr euch also für die Zielgruppe gehalten habt: Seid ihr nicht. Eine "KI" bei Google ist die Zielgruppe.
Da erscheint es dann auch gleich viel weniger abwegig, auf Verlagsseite eine "KI" zum Reinsprenkeln von Zwischenüberschriften einzusetzen.
Eines Tages werden sie merken, dass Werbung nur bezahlt wird, wenn sie an menschliche Leser ausgestrahlt wird.
SEOUL - A man was crushed to death by a robot in South Korea after the machine apparently failed to differentiate him from the boxes of produce it was handling, the Yonhap news agency reported Wednesday.
Na gut, so einen Menschen von einer Kiste mit Kimchi zu unterscheiden, das ist ja auch nicht zumutbar!1!!
Die Polizei hat den späteren Täter dann unangemeldet besucht. Immerhin. Um zu gucken, ob er die Waffen ordnungsgemäß aufbewahrt.
Ja aber was ist mit dem Buch, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Nun, ... das wurde brutalstmöglich aufgeklärt!
Im anonymen Hinweisschreiben war seinen Angaben zufolge auf das Buch hingewiesen worden. Die Beamten hätten bei der Internetrecherche den Namen des Täters und "Buch" eingegeben - und dabei kein Ergebnis erhalten.Die Moral von der Geschicht: Immer schön SEO machen, damit die Polizei euer Buch nicht findet. Viel Arbeit ist dafür nicht notwendig.
Die Homepage des mutmaßlichen Täters sei nicht ausgewertet worden, deshalb sei die Behörde nicht auf das Buch von Philipp F. gestoßen.Früher hätte man Kriminellen geraten, keine Beweise zu hinterlassen. Heute reicht es, wenn die Beweise nicht bei der Suchmaschine auf der ersten Seite sind.
Update: Das ehemalige Nachrichtenmagazin behauptet unverlinkbar hinter der Paywall, dass sie statt
"Vorname Nachname" Buch
nach
Vorname Nachname Buch
gesucht haben.
du musst jetzt ganz tapfer sein. Die großen Mobilfunkanbieter können prima ohne die automatische Verlängerung um 1 Jahr oder mit einer kürzeren Vertragslaufzeit leben. Derzeit gehen Rechnung 1-3 als Provision an den Handyladen - vorausgesetzt der Kunde zahlt diese Rechnungen. Bei Telefonen ist die Handelsspanne eher dünn, insbesondere bei Apple. Wenn die Vertragsbindung abgeschafft wird, dann werden die unabhängigen Händler verschwinden und das Geschäft geht dann vollständig an die großen Handelsketten.Ich frage mich ja bei diesen Telefon-Läden immer dasselbe wie bei den Leuten, die mir Spam schicken, ich soll bei ihnen SEO-Dienstleistungen einkaufen, und bei Versicherungsvertretern:Wir merken Corona ganz deutlich. Wir versenden doppelt so viele Mahnungen wie früher und haben einen haufen Kunden, welche die Telefone geschäftlich nutzen - obwohl wir keine Geschäftskunden haben. Die sind bei den Netzanbietern bereits rausgeflogen. Mit 20k€ Schulden gibt's dann halt die Kündigung. Ohne die Vertragsbindung könnten sich derzeit noch mehr Leute kein Smartphone leisten. Die haben die 250€ nicht flüssig.
Der Artikel verschweigt auch, dass in anderen Ländern 50€ Ablöse bei Kündigung des Vertrages üblich sind. Die Verträge mögen kürzere Laufzeiten haben, dafür kommt man nicht so einfach raus. Kulanzkündigungen gibt es gleich garnicht. Der Artikel vergiss ebenfalls darauf hinzuweisen, dass du in DE auch Prepaid mit Telefonflat bekommst. Wer kein Telefon finanziert haben möchte, hat eine Vertragsbindung von einem Monat. Da Prepaid durch die Vertragskunden subventioniert wird, müssen wir sowas dann halt wieder abschaffen.
Wann hat die SPD schonmal ein Gesetz ohne Fallout verursacht?
Wollt ihr es nicht mal mit ehrlicher Arbeit probieren?
Keinem von denen würde ich auch nur ein Tränchen nachweinen.
Zum Thema "Schlangenöl nimmt Webseite als Geisel und verhindert, dass Leute mit gängigen Browsern sie überhaupt zu Gesicht bekommen" möchte ich dir über meine Erlebnisse erzählen. Betrachte dich also bitte als Kummerkasten ;) Vielleicht findest du aber auch den ein oder anderen (Ab-)Satz für deine Leser interessant; in diesem Falle: bedien dich. (Und spring' von mir aus gleich zum TL;DR am Ende :)Lacher am Rande: Die Schlangenöl-Community macht das auch so. Die müssen sich ja auch ihre Samples gegenseitig zuschicken. Die tun das auch in ZIP-Files mit Standardpasswort.Im Vorfeld: Ich bin, was amoklaufende Virenscanner angeht, schon einiges gewohnt. Ich bin in der Demoszene aktiv (also jetzt nicht der mit den brennenden Autos, sondern der mit den Grafikdemos), insbesondere im Bereich 4k- und 64k-Intros, also Demos mit einer Größenbeschränkung auf wenige Kilobyte. Da kommen praktisch immer sehr spezielle Laufzeitpacker wie "Crinkler" (http://www.crinkler.net/) und "kkrunchy" (http://www.farbrausch.de/~fg/kkrunchy/) zum Einsatz, um noch das letzte Byte herauszukitzeln. Dummerweise haben wohl auch mal Malware-Autoren diese Packer zur Obfuscation benutzt, und da Schlangenöl-Hersteller das Brett an der dünnsten Stelle bohren, haben sie, anstatt die Malware ordentlich zu analysieren, einfach die Packer auf die schwarze Liste gesetzt. Da ich selbst ein paar mit besagten Packern komprimierte, aber an sich völlig harmlose 4k- und 64k-Intros auf meiner Webseite hoste, habe ich schon mehrfach von meinem Hosting-Provider böse Mails bekommen, ich möge doch binnen X Stunden meine Site saubermachen, sonst wird sie vom Netz genommen. Bisher ist das immer mit einer erklärenden Mail aufzulösen gewesen, zum Glück.
Andere Demoszener haben übrigens angefangen, ihre Intros in einer Form zum Download anzubieten, die automatisches Scanning unmöglich macht. Standard sind inzwischen ZIP-Archive, in denen die EXE-Dateien verschlüsselt abgelegt sind, und der Key steht in einer readme.txt oder so. Oder, ein besonders schräger Hack: Da liegt das Executable im Download-Archiv einfach ohne die "MZ"-Signatur (also die ersten zwei Bytes jedes Windows-Executables) vor. Erst eine mitgelieferte .bat-Datei klebt Header und Rest wieder zusammen und erzeugt eine gültige Windows-EXE.
Aber ich schweife ab.Irgendwann wurde es jedenfalls mit den Fehldetektionen noch schlimmer und Nutzer wurden daran gehindert, auch meine "normalen" Utilities, die nichts mit der Demoszene zu tun haben, herunterzuladen. Beliebte Ziele sind ein Tool, das in Python geschrieben ist und das ich für faule Windows-Nutzer mit einem Standard-Programm(!) in eine einzelne EXE verpackt habe. Oder ganz normale, mit Microsoft Visual C++ compilierte Executables.
Auch Google hatte mich schon immer auf dem Kieker. Der Aufruf des Verzeichnisses auf dem Server, in dem die Downloads lagen, führte schon länger bei Chrome-Nutzern zum gefürchteten "roten Bildschirm". Das war mir noch egal, aber vor zwei Wochen begann Google damit, meine gesamte .de-Domain als gefährlich einzustufen — einschließlich *aller* Subdomains, nicht nur der, wo das (angeblich) gefährliche Zeug lagert! Selbstverständlich wurde ich darüber nicht informiert (Mail an webmaster@meinedomain.de oder so? I wo!), ich habe es von Nutzern meiner anderen Webdienste erfahren, die auf anderen Subdomains liegen sind als der persönliche und Demoszenen-Kram.
Nun gibt es bei Google keine öffentliche, funktionierende Möglichkeit, "false positives" zu melden. Es gibt Dokumentation für Webmaster, was man tun soll, wenn Google Malware auf der eigenen Domain erkannt hat, aber die geht stets davon aus, dass man wirklich mit irgend einem Wurm infiziert ist. Die Option auf eigenen Irrtum scheint Google gar nicht zu kennen. Vor allem kriegt man nicht einmal heraus, *welche* konkreten Inhalte denn als schädlich erkannt wurden.
Es gibt aber eine Möglichkeit, nämlich die "Search Console". Um die zu nutzen, muss man sich gegenüber Google mit einem permanentem DNS-TXT-Record als Besitzer der Domain ausweisen (wohl dem, der die DNS-Records seiner Webseite unter Kontrolle hat!). Die Console selbst ist eher für SEO-Kram gedacht, aber da gibt es auch einen Menüpunkt "security issues" und tatsächlich stehen dort mal ein paar konkrete URLs von angeblich bösen Inhalten. Überraschenderweise waren das bei mir nicht die erwartete Handvoll Demoszenen-Intros, sondern nur eine zehn Jahre alte .tar-Datei mit einer Library, die als Beispielprogramm ein kkrunchy-gepacktes Windows-Executable enthielt. (Das Programm selbst war völlig harmlos: Es handelte sich um einen schlichten MP3-Player.) Nun ja, da gibt es einen "I have fixed the issues, request review"-Button, also hab' ich den mal gedrückt und im Freitextfeld eingegeben, dass es ein "false positive" ist (mitsamt ein paar Erläuterungen, wie was wo warum). Zwei Tage später die Antwort: Meinem Review Request konnte nicht stattgegeben werden, die Malware sei immer noch da. Die haben meine Erklärung gar nicht gelesen! Also habe ich die inkriminierende EXE-Datei aus dem Archiv entfernt und das Archiv zudem umbenannt (die ganze Library ist eh' obsolet). Nochmal "request review" gemacht, mit Freitext "ich hab's jetzt entfernt, aber ehrlich jetzt, Jungs, das wäre gar nicht nötig gewesen, weil …". Daraufhin: Nichts. Eine Woche lang keine Reaktion. Nach einer anderthalben Woche schaue ich nochmal in die Search Console, und siehe da: Jetzt ist ein anderes Programm der Stein des Anstoßes. Eins, das vorher schon da war. Eins, das nichtmal Crinkler oder kkrunchy benutzt, sondern schlicht UPX, den bekanntesten Executable-Packer überhaupt. Ein Bildbetrachter, in C++ geschrieben, mit Visual Studio compiliert und statisch gegen libjpeg-turbo und die Microsoft Visual C++ Runtime gelinkt. Das reicht also heutzutage aus, um mit einer ganzen Domain auf dem Malware-Index zu landen!
Zum Glück war das nur eine Testversion, also konnte ich die gefahrlos löschen und wieder den "request review"-Affentanz aufführen. Jetzt ist meine Domain erstmal wieder als unbedenklich markiert, aber für wie lange?TL;DR: Alles Scheiße.
Takeaway #1: Wenn Google deine Domain wegen angeblicher Malware-Infektion hops nimmt, erfährst du es nur indirekt von deinen Nutzern (außer du nutzt selbst Chrome mit aktiviertem "ich schicke erstmal jede aufgerufene URL an Google"-Phishing-Schutz, aber hey, das tust du natürlich nicht). Wenn du wissen willst, wo Google denn nun genau Malware auf deiner Domain gefunden hat, musst du an deinem DNS herummanipulieren und einen Google-Account haben, um die "Search Console" benutzen zu können. "False Positives" reporten geht nicht: Derlei Anfragen werden ignoriert, also lösch den Kram oder fuck you.
Takeaway #2: Es braucht nicht viel, um Schlangenöl zu triggern, deine (Windows-)Software als Malware zu erkennen.
- Laufzeit-Packer verwendet? Verdächtig!
- C-Library statisch gelinkt? Verdächtig! (siehe https://twitter.com/KeyJ_trbl/status/1138885991517839360 — selbst ein verdammtes "Hello World"-Programm wird schon von diversen Schlangenöl-Anbietern als Malware erkannt!)
- Python-Software mit PyInstaller (einem Standard-Paket in der Python-Welt) in eine einzelne Windows-EXE verpackt? Verdächtig! Wenn man (wie ich) möglichst kompakte Software für Windows (nur eine EXE-Datei, keine weiteren Dependencies) schreiben und veröffentlichen möchte, ist man quasi am Arsch.
Ich hab mich da immer aus der Ferne drüber totgelacht.
Mal ganz neutral analysiert ist das natürlich ein weiterer Fall von Externalisierung von Kosten. Wenn ich mir einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffe, indem ich die durch meine Aktivitäten entstehenden Kosten Anderen aufdrücke. Wie bei Umweltverschmutzung und Atommüll. Die Tech-Riesen bieten einen Mail-Service an, und externalisieren die Spam-Kosten auf den Rest der Welt.
Ach ICH soll mir jetzt irgendwelche DNS-Records anlegen, und meine Mails vom Mailserver mit einem Domainkey digital signieren lassen, um EUER Spamproblem für euch einfacher lösbar zu machen? Go fuck yourself!
Oh aber selbst habt ihr nicht mal eine funktionierende abuse@-Adresse, wo man sich über von euch ausgehenden Spam beklagen könnte? Go fuck yourself!
Ihr verkauft Schlangenöl, das prinzipiell seine Funktion nicht erfüllen kann, und die Kosten für False Positives externalisiert ihr an … mich? Go fuck yourself!
Ich glaube, wir brauche mal eine Behörde für Digitalumweltschutz, die solche Geschäftsmodelle systematisch aus dem Verkehr zieht. Alle solche Firmen systematisch zumachen. Eine nach der anderen. Wer Kosten externalisiert, wird zugemacht. Und der Aufsichtsrat / der CEO / die Gründer / die Investoren sind persönlich haftbar für die Verfahrenskosten.
Ja aber Fefe wenn wir die ganzen Kosten selber tragen müssten, dann würde sich unser Geschäftsmodell nicht tragen!!1!
Wenn sich euer Geschäftsmodell nur durch Externalisierung von Kosten trägt, DANN TRÄGT ES SICH GAR NICHT. Man stelle sich mal vor, ein Wurstproduzent würde so argumentieren! Ja klar könnte ich hier Hygienestandards erfüllen, aber dann wäre das nicht profitabel!!1! Da würde doch niemand auch nur eine halbe Sekunde zögern, den aus dem Verkehr zu ziehen!
Ja klar könnten wir auch Bremsen in die Autos einbauen, aber dann wären wir preislich nicht mehr konkurrenzfähig!1!!
Unfassbar.
Realitätsverdrossenheit.
Das ist analog zur Politikverdrossenheit gemeint, aber weiter gehend. Wenn die Leute gar nicht mehr hören wollen, was Trump heute schon wieder getan hat, oder wie sich Brexit weiter in den Schlamm reitet, oder wie es mit dem Berliner Großflughafen weitergeht, dann ist das Realitätsverdrossenheit.
Ich glaube, wir brauchen da ein Wort für, weil das nicht nur zufällig entstehen kann, sondern auch Ziel einer Taktik sein kann. Wir hatten in Alternativlos mal über Surkow geredet, den Putin-Berater, der den Leuten eine Realität präsentiert, die wirkt, als könne man sie gar nicht mehr verstehen und niemandem mehr irgendwas glauben. Und jetzt dieser Aufmerksamkeits-Ökonomie-SEO von Boris Johnson. Trumps Twitter-Gartenschlauch, der schneller mit ermüdendem Scheiß wirft, als man sich darüber aufregen kann. Ich halte das für gezielte Strategien, nur fehlte bisher das Wort für das, was sie herbeiführen wollen.
Realitätsverdrossenheit.
Ach lasst mich doch alle mit den Nachrichten zufrieden, ich verbringe das Wochenende mit Youtube und Netflix!1!!
Siehe auch: Adam Curtis - Oh Dear.
Update: Ein Leser weist darauf hin, dass schon Hannah Arendt das Phänomen erkennt hat.
Diese mutmassliche interne Vorgabe der ARD habe ich ohne größere Überraschung gelesen, hatte ich doch zuletzt häufiger den Eindruck, eine Mehrheit der Medien mit breitem Einflussbereich folgten dieser Linie. Du hattest Anfang Dezember selbst auf eine Debatte verlinkt, im Zusammenhang mit der Berichterstattung im Fall Freiburg, die den Chefredakteur der Tagesschau dazu nötigte, das Schweigen in den ersten Tagen zu erklären.Im Kern dieser Diskussion sollte meines Erachtens die Auslegung von Richtlinie 12.1 des Pressekodex stehen.
Dieser wird herausgegeben durch den deutschen Presserat und ist eine Selbstverpflichtung, der sich die "Mehrzahl der deutschen Verlagshäuser" unterworfen haben.:"In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."Wann aber besteht denn nun ein "begründbarer Sachbezug"? Und zeigt die Erfahrung nicht, dass die Erwähnung grundsätzlich ausgenutzt wird, um eben "Vorurteile gegenüber Minderheiten" zu schüren?
Sollte die Richtlinie nicht daher besser besonders streng ausgelegt werden und nur bei ursächlicher Bedeutung die Herkunft erwähnt werden? Das wäre dann wohl kaum einmal bei Vergewaltigung oder Mord der Fall - die ist nämlich auch in den Herkunftsländern i.d.R. strafbewehrt und daher wohl kaum ursächlich für die Tat.
Das würde gem. dem Prinzip der Gleichbehandlung dann wohl auch Hooligans und Faschisten einschliessen, aber als Ansatzpunkt für die Recherche blieben ja immer noch z.B. die Polizeistatistik und rechtskräftige Verurteilungen.
Dann kann der Tagesschau-Chefredakteur bei 296 registrierten Morden in 2015 immer noch überlegen, ob er beinahe jeden Tag einen Mord berichten will - der hätte dann aber wahrscheinlich nur sehr selten mit Flüchtlingen zu tun…
Update: Ein anderer Einsender erwidert:
der Einsender, der sich auf den Pressekodex, Ziffer 12.1 bezieht, hat zwar aus rein ethischer Sicht meiner Meinung nach Recht, formal aber nicht, denn der Pressekodex gilt für die Presse, nicht für den Rundfunk. Für den andere Gremien und Institutionen zuständig, z.B. bei der ARD der Fernsehrat. Es gibt zwar auch im Rundfunk Redaktionen, die sich grob am Pressekodex orientieren auch bei der ARD), aber eigentlich hat er halt keine Bedeutung für die. Der Presserat ist nur zuständig für Presseorgane der Verlage, die im BDZV und im VDZ organisiert sind oder die auch ohne das eine Selbstverpflichtung zur Einhaltung des Pressekodex unterschrieben haben. Insgesamt ist das der weit überwiegende Teil der Presse, und auch einige unabhängige Medien und Blogs haben sich verpflichtet.
Generell ist die angesprochene Ziffer 12.1 sehr umstritten, speziell seit Pegida, AfD und Co. verstärkt „Lügenpresse“ rufen. Viele Print- und Online-Redaktionen der Presse haben nämlich ebenfalls wenig Lust, sich mit diesem Spektrum ihrer Leserschaft um die Frage zu kloppen, wie man über z.B. Kriminalität zu berichten hat und ob man eine Nationalität erwähnen soll oder nicht. Jedenfalls gibt es da aber auch häufig Anweisungen der Chefredaktionen oder Ressortleiter, wie mit so etwas umzugehen ist, da ist die ARD keine Ausnahme.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass das auch damit zu tun hat, dass die Presse natürlich Klicks braucht und dafür auf diesen Teil der Leserschaft nicht verzichten will. Insbesondere die jüngere Generation der Online-Redakteure ist außerdem schon sehr darauf getrimmt, zuerst an SEO und Klicks zu denken und erst an zweiter Stelle an ethische und journalistische Grundsätze.
Zur Frage, wann im Sinne von Richtlinie 12.1 eine Erwähnung der Nationalität Sachbezug hat: Wenn jemand z.B. ein Auto klaut oder einen einfachen Taschendiebstahl begeht oder so etwas, ist das erstmal für die Tat unerheblich, welcher Nationalität er ist. Dann soll das auch nicht erwähnt werden. Wenn so ein Auto- oder Taschendiebstahl aber z.B. Bezug zu, sagen wir mal, Diebesbanden aus dem Ausland hat, ist ein Sachbezug vorhanden. Bei Körperverletzung ist das ähnlich schwierig. Kloppen sich, wie die Polizei es gerne nennt, ein paar „Südländer“, dann ist das für den Akt der Körperverletzung erstmal egal, wo die herkommen (oder ob die überhaupt „Südländer“ sind). Kloppen sich hingegen z.B. eine Gruppe mit türkischen Wutzeln und eine mit kurdischen, weil sie sich über die politische Situation zwischen Kurden und Türkei streiten, dann hat das Sachbezug und sollte erwähnt werden. Die rechte Ecke der Gesellschaft findet natürlich, dass bei Ausländern die Nationalität immer Bezug zur Tat hat, weil die ja grundsätzlich kriminell sind.
In der Praxis lassen sich viele Redaktionen die Arbeit von den Polizeipressestellen abnehmen. Wenn die in ihren Meldungen eine Nationalität erwähnen, wird das von Redakteuren oft einfach übernommen. Die meisten Pressestellen sind aber in Sachen Pressekodex nicht geschult, wägen das also gar nicht selbst ab.
Öh, welche Weitergabe? Bis heute morgen hat die Merkel-Junta das doch noch rundheraus geleugnet!
Sehr schön auch die SEO-URL: "bnd-gibt-weniger-daten-an-nsa-weiter". Hey, wie wäre es mit "BND gibt gar keine Daten weiter"? Oder mit "BND erhebt die Daten überhaupt gar nicht erst"?!
Zitat bei FEFE
"Meine Empfehlung ist die eines westfälischen Kaufmanns: Hebt sofort die Exportrestriktionen für die Rüstungsindustrie auf, um der deutschen Industrie faire Chancen im Wettbewerb mit englischen, französischen, italienischen, spanischen und vor allem US-Unternehmen zu geben. Dann würde Ihre Frage gegenstandslos, weil Not-Fusionen von der Agenda wären."Das Problem ist aber nicht dass die Deutschen Exportgesetze zu streng wären, wir haben in Europa überall die gleichen Regelungen (!) Das Regelwerk, dass für Deutschland maßgeblich ist (Dual Use Verordnung) ist 1:1 von der EU übernommen. Nur in wenigen Fällen hat Deutschland zusätzliche Embargos:
Quelle:
http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/vorschriften/eg_dual_use_vo/index.htmlDas Problem ist meiner Meinung nicht, dass Deutsche Unternehmen keine Raumfahrtprodukte exportieren können; sondern, dass die Deutsche Raumfahrt Industrie schlicht am Tropf des Staates hängt und es da sehr bequem ist. Insbesondere der Verweis der Presse auf die USA ist mit Verlaub absoluter Bullshit!
Hintergrund:
ITAR: International Traffic in Arms Regulations, in den USA zählen die meisten kritischen Raumfahrtkomponenten zur Exportliste A (Munition/Waffen) während sie in Europa und Deutschland zur Liste C (Dual Use Güter) zählen. Das heißt im Klartext das Firmen in den USA außer an Verbündete (und auch da nur mit Schwierigkeiten) fast keine Raumfahrtgüter exportieren können und selbst dass ist extrem schwer. Das ist was der Amerikaner einen Pain in the Ass nennt. Der Unterschied zwischen Liste A (Waffen) und Liste C (Dual Use) ist der Unterschied ob der Gesetzgeber davon ausgeht, ob Du mit Deinem Produkt jemanden umbringen willst (USA) oder es nur hypothetisch dafür einsetzen könntest (Deutschland). Wenn man sich anschaut was Deutschland für einen Aufstand macht wenn Waffen in Krisengebiete geliefert werden und wie "einfach" es ist Helme und Schutzwesten zu exportieren, dann bekommst du eine Idee was hier los wäre wenn wir die gleichen Gesetze wie die Amis hätten.Die USA haben eins der restriktivsten Exportgesetze für Satelliten überhaupt. Bei denen fällt sogut wie alles unter ITAR (Waffenexport) während es in Europa/Deutschland als Dual Use gilt. Weiterhin kann man als Deutscher (oder Europäer) in die EU, nach Japan, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Kanada und die USA Dual Use Güter exportieren und bekommt automatisch eine Exportlizenz. (Siehe EU001 Allgemeine Exportlizenz). Während die Amis so große Probleme haben Zeug in die EU exportieren, dass das A) ein ernster Wettbewerbsnachteil für die ist und B) Europa Millionen ausgibt um ITAR free Produkte zu entwickeln
Quelle: zu EU001
http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/verfahrenserleichterungen/allgemeingenehmigungen/agg_eu_001.pdfQuelle: Weltraumstrategie Seite 25
"Derzeit sind bestimmte Bauteile nur in den USA erhältlich und unterliegen dort Exportbeschränkungen (International Traffic in Arms Regulations, ITAR). Eine vollständige Autonomie ist allerdings gar nicht oder nur zu enormen Kosten zu erreichen. Es ist deshalb in jedem Einzelfall die richtige Mischung aus Autonomie, Kooperation [mit nicht Amerikanischen Partnern] und dem Abstützen auf frei zugängliche kommerzielle Anbieter zu finden.Auch der Verweis auf Französische, Italienische und Spanische Anbieter ist eine absolute Nebelkerze:
Spanien: verkauft sogut wie keine Satelliten kommerziell. Der letzte Deal war der folgende: man hat sich von Airbus (damals Astrium) den Ingenio / SEOSAT aufschwatzen lassen einen sehr teuren (250+ MEUR) Erdbeobachtungsatellit. Nachdem die Krise in Spanien ausgebrochen ist hat man verzweifelt versucht den nach Lateinamerika (an ehemalige Kolonien von Spanien) zu verkaufen weil man es sich selbst nicht mehr leisten konnte.
Quelle:
https://directory.eoportal.org/web/eoportal/satellite-missions/s/seosatItalien: Italien verkauft ebenfalls kaum Satelliten auf dem Weltmarkt. Sie sind jedoch beteiligt an Thales Alenia, siehe Frankreich. Es ist tatsächlich so, dass die Deutsche Firma OHB in Italien Firmen aufkauft bzw. eröffnet, um deren ESA Anteile einsacken zu können (siehe Georeturn), die deren eigene Raumfahrtfirmen nicht nutzen können.
Frankreich:
Frankreich ist Kommerziell sehr erfolgreich. Allerdings nicht mit Erdbeobachtungssatelliten (dazu später mehr) sondern mit Telekommunikationssatelliten. Thales Alenia ist der Marktführer für kleine Kommunikationssatelliten im Low Earth Orbit. Siehe Globalstar, Globalstar 2, Iridium Next, O3B.Quelle:
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/iridium-next.htm
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/globalstar.htm
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/globalstar-2.htm
http://space.skyrocket.de/doc_sdat/o3b.htmMein persönlicher Bet, wenn jetzt diese riesigen Google (4000 Satelliten) und Worldvue (750 Satelliten) LEO Telecom Konstellationen gebaut werden wird Thales wieder die Hände im Spiel haben.
Jetzt aber zur Erdbeobachtung in Frankreich:
Im Bereich Erdbebachtung ist Frankreich nur semi-kommerziell. Die haben da das gleiche Problem wie die Deutschen Firmen: zu teure Satellitensysteme (Kategorie mit Goldrand) gebaut für Kunden, die immer die Entwicklung bezahlen (egal wie lange es dauert). Hintergrund ist der, dass die EU Subventionen von Firmen verbietet, also geht (ohne Ausschreibung) nur Entwicklung oder (da ist Airbus Frankreich sehr kreativ) die Schaffung von Märkten. Das läuft dann so: CNES (französische Raumfahrtagentur) entwickelt einen Satelliten (Subaufträge an Airbus und Thales) z.B. die Myriade Plattform. Dann garantiert CNES den Firmen 10-15 Satellitenmissionen für die Industrie (wissenschaftliche Satelliten, ELINT Satelliten usw) damit die Kosten durch Serienproduktion trotz Großindustrie und deren Mondpreisen halbwegs marktgerecht sind. Diese neue Plattform wird dann als Astrobus 100 international "vermarktet"Quelle: http://space.skyrocket.de/doc_sat/astrium_myriade.htm
Wobei "vermarktet" recht weitgegriffen ist. Was die tatsächlich machen ist folgenden Deal anbieten: ihr kauft einen Satelliten von uns für einen Mondpreis (z.B. 56MEUR für VNREDSAT Vietnam) und wir geben euch einen Exportkredit über 56MEUR. Den zahlt ihr dann ein paar Jahre und A) in der nächsten Legislaturperiode ist das nicht mehr euer Problem B) wenn euer Nachfolger die Kreditbegleichung einstellt dann fragen wir einfach nach ein paar politischen Favors *twinkel twinkel*. Das Prinzip funktioniert sogut, dass Belgien jetzt schnell das gleiche macht und Vietnam gleich einen Satelliten (VNREDSAT2) hinterher verkauft (via Exportkredit) hat bevor der erste überhaupt im All war. Wenn wir dann dagegen anbieten (z.b. ein vergleichbares System für 5-10MEUR) dann müssen die Kunden bei uns "echtes" Geld ausgeben und wenn Sie von Frankreich kaufen eher nicht. Das gleiche Problem haben jetzt auch die anderen Deutschen Firmen nur auf höherem sprich teurem Niveau: "wir haben Wettbewerbsnachteile helft uns". Da es Deutschland nun nicht wirklich helfen würde direkte Subventionen über DLR in indirekte Subventionen über nicht rückzahlbare Exportkredite umzuwandeln stellt sich der Deutsche Staat stur und die Firmen machen halt kein Exportgeschäft. Unsere Strategie, da wir zu 100% kommerziell sind und daher kein Geld von DLR, ESA oder EU nehmen ist meistens auf die Kunden zu gehen, die für die großen politisch uninteressant (also echt kommerziell oder zu klein) und damit gezwungen sind "echtes eigenes Geld" auszugeben.
bleibt Großbritannien
UK hatte bis vor kurzem das beste kommerzielle Satellitenhaus Europas. Den Marktführer Surrey Satellite Technology Limited (SSTL). SSTL stand vor dem Problem, dass UK Ende der 80s verkündet hat wir machen keine Raumfahrt mehr. Also ging nur noch Export. Die hatten einen extrem guten Verkäufer (Sir Martin Sweeting) und haben sich demnach zum Marktführer im Bereich kommerzielle Kleinsatelliten (50-500kg) hochgearbeitet. Das ging solange gut bis sie 2006 auf 300 Leute gewachsen waren und damit in der Lage waren auf die Europäischen Projekte zu bieten und damit das Oligopol der besteheneden Anbieter (EADS&Subfirmen, Thales-Alenia, OBH) aufzubrechen, die heute 94% der ESA Gelder (3MRD EUR pro Jahr) bekommen. An diesem Punkt begann dann eine Bieterschlacht zwischen OHB und EADS, die EADS gewonnen hat. Seit dem ist SSTL teil von EADS (heute Airbus). Das Problem von EADS war, dass OHB und SSTL sich auf die Galileo Satelliten beworben haben (etwas das man bei EADS fest für sich verbucht hatte). Am Ende hat OHB den Deal bekommen und Airbus hat sich über die Hintertür (SSTL) wieder hineingekauft…
Nach dem Kauf von SSTL durch EADS begann denn auch eine neue Zeitrechnung in UK was die Raumfahrt anbetriff. Zahlreiche EADS Lobbisten haben geholfen eine UK space agency mit passendem Programm aus der Taufe zu heben und zu guter letzt hat man begonnen Frankreich mit Ihrer Satellitenexportunterstützung zu kopieren…
So wie sieht es nun in Deutschland aus:
Es gibt seit Ende 2010 eine Raumfahrtstrategie der Bundesregierung in der steht ganz deutlich (für Politiker, dass man sich wünscht, dass die Deutsche Industrie weniger abhängig von Deutschen Geld ist). Ich zitiere mal aus der Raumfahrtstrategie (Seite 17f)
"Ziele:
¿ Satellitenbasierte Dienstleistungen sind ein sich dynamisch entwickelndes Geschäftsfeld. Neben der Satellitenkommunikation werden die satellitengestützte Erdbeobachtung und Navigation ¿ sowie deren Verknüpfung zu integrierten Anwendungen ¿ ganz neue Märkte erschließen. Hiermit werden Rahmenbedingungen für die Schaffung von Know-how und geistigem Eigentum (Intellectual Property) geschaffen. Damit ist die deutsche Industrie für die Herausforderung, sich mit kreativen und innovativen Ideen auch jenseits der einheimischen staatlichen Nachfrage neue Märkte zu erschließen, gerüstet. Die Industrie muss diese Chance nutzen und mit Hightech-Spitzenleistungen ihren Anteil an den Welt-Raumfahrtmärkten erhöhen.Das Problem ist, dass die Deutsche Raumfahrtindustrie schlicht behauptet A) es gibt keine Internationalen Märkte (siehe oben), B) Satelliten kann man nur teuer / nur auf die Weise bauen, wie wir sie schon immer gebaut haben.
Das zeigt sich z.B. auch daran, dass auf internationalen Konferenzen so gut wie keine Deutsches Unternehmen präsent ist. Wie sollen denn die Kunden erfahren dass man etwas zu verkaufen hat?
Hier mal exemplarisch der Standplan für den Internationalen Astronatischen Kongress (eine der größten Internationalen Raumfahrtkonresse). Hier haben alle kommerziell aktiven Nationen eine große Präsenz, hier ist anwesend wer Rang und Namen hat. Hier werden Deals vorbereitet. Aber anwesend sind aber nur 4 Deutsche Unternehmen (Berlin Space Technologies, Active Space Technologies (Berlin), Astro- und Feinwerktechnik (Berlin), Eurockot (Bremen)).
Quelle:
http://media.wix.com/ugd/789864_a218f86f0572443593b0202d2df6199c.pdf.Am Ende geht es gar nicht darum die Exportschranken zu senken sondern darum Deutsches Steuergeld in Deutschland auszugeben. Der Rest sind Nebelkerzen. Es gibt einen uralten informellen Deal zwischen DE und FR: DE baut Radar, FR baut optisch. Radar hat bisher immer Airbus gebaut (vor SARLUPE) und die Deutschen Firmen (EADS & OHB) haben kräftig Lobbismus betrieben, dass das Kanzleramt unbedingt einen optischen Satelliten braucht (HIROS). Dafür waren die 250MEUR eingestellt. Ich nehme stark an, dass man sich am Ende im Verteidigungsministerium and diesen Deal erinnert hat bzw. daran erinnert wurde.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/HiROSSeite 6ff
http://www.ifp.uni-stuttgart.de/phowo/presentations/150Eckhardt.pdf.
Die Antwort ist, dass Google offenbar ihre Policy geändert hat und es jetzt tatsächlich nachteilig ist, wenn irgendwelche Leute unmotiviert auf einen linken.
Es erfüllt mich mit einer großen Genugtuung, dass dieses SEO-Geschmeiß und ihre Kunden jetzt mal ordentlich bluten.
Edinburgh University's authorities then took the view, he later learned, that he "might get a Nobel prize – and if he doesn't we can always get rid of him".Higgs said he became "an embarrassment to the department when they did research assessment exercises". A message would go around the department saying: "Please give a list of your recent publications." Higgs said: "I would send back a statement: 'None.' "
Dann wurde er 1980 tatsächlich für den Nobelpreis nominiert und seit dem stört sich da keiner mehr dran.Das ist natürlich nicht nur auf die Physik beschränkt. Der Ausstoß an wertlosen Papers, die sich aus SEO-Gründen (bei Papers wie bei Webseiten zählen Verlinkungen) im Kreis referenzieren, ist so hoch, dass niemand diesen ganzen Müllberg lesen will oder kann. In der Softwareentwicklung ist das ja ähnlich. Dieses ganze Getue mit agilem Programmieren und Dauer-Beschäftigung und Produktivitätsmessen und Refactoring sorgt dafür, dass sich niemand vorher ordentlich Gedanken macht. Für große Leistungen braucht man manchmal Ruhe und den Luxus, nicht gestört zu werden.
Update: Er hat nicht 1980 den Nobelpreis gekriegt sondern ist 1980 nur nominiert worden. Gekriegt hat er ihn erst dieses Jahr.
Außerdem beschrieb das Magazin zwei Fälle, in denen Mitarbeiter von Lindner Presseorgane dazu bringen wollten, Artikel über den Politiker zu ändern oder zu entfernen, weil sie angeblich falsche Behauptungen enthielten. Der Sprecher Lindners habe das dahinter stehende Motiv erläutert: "In Lindners Wikipedia-Eintrag wird auf den Text Bezug genommen, und solange die Quelle nicht verschwunden ist, lassen die Wikipedianer eine Veränderung des Eintrags nicht zu."Oh nein, sie haben die Schwachstelle der Wikipedia erkannt! In der Wikipedia geht es nicht um Fakten oder die Wahrheit, sondern um Behauptungen, für die sich Quellen finden lassen.
Was mich ja immer wundert: dass die nicht einfach ein SEO-Netzwerk aus sich gegenseitig Relevanz verleihenden Pseudoquellen aufbauen und da ihre Version der Realität "belegen" und das als Brechstange gegen die Wikipedanten benutzen. Druckt man dann aus, verteilt es in der Fußgängerzone, nennt es Parteimagazin, schon erfüllt es die Anforderungen. Zumindest mit dem "Ausdrucken"-Aspekt sollten die alten Herren bei der FDP ja hinlänglich vertraut sein.
Update: die taz hat auch was.
Und dann kommen da Argumente, die sind so selbstentleibend dämlich, da muss man sich nach dem Lesen erstmal die Hände waschen gehen. Z.B. das "ach die paar Bytes". Wir reden hier von Artikeln, die tausende Male verlinkt werden. Das ist klassische Externalisierung von Kosten, genau wie wenn jemand seine Chemieabfälle in den Rhein kippt und dann argumentiert, dass das doch total verdünnt wird, bevor es bei etwaigen Opfern ankommt. Oder dass sich die Kosten auf so viele Steuerzahler verteilen, dass das keinem weh tut. Das ist nicht der Punkt! Es ist Umweltverschmutzung. Man lagert die Kosten für Dinge, die man zu seinem eigenen Vorteil macht, nicht bei anderen ab. Das ist unmoralisch, egal von welcher Größenordnung wir reden. Ich boykottiere das, denn irgendwer muss ja mal was sagen.
Oh und dann das nächste Argument. "Aber die sprechenden Links sind doch hilfreich, da weiß man vor dem Klick ob sich der Klick lohnt". OH DIE SCHMERZEN! Leute, die verdienen damit Geld, dass ihr auf ihre Dinge klickt. Es ist nicht in deren Interesse, euch vorher zu sagen, was ihr da vorfinden werdet. Selbst wenn es ginge, was ja nicht der Fall ist. Deren kommerzielles Interesse ist, genug falsche Fährten zu legen, um euch zum Klicken zu bewegen. Damit ihr erst nach dem Klick seht, ob sich das lohnt oder nicht. Wer DAS schon nicht verstanden hat, der sollte sich am besten gleich aus dem Internet zurückziehen, das kann nichts mehr werden.
Ganz zu schweigen davon, dass so lange URLs dann in der Praxis hinter URL-Shortenern verschwinden, weil sie … zu lang sind.
Aber hey, Nachdenken war ja noch nie Stärke der SEO-Leute und ihrer Apologeten. Hauptsache das Google-Ranking ist hoch. Inhalt kann man später ranschaffen, ist nicht so wichtig.
Oh und, fürs Archiv: NEIN, ich bin NICHT an einem Link Exchange interessiert. Erschießt euch selbst, ihr widerlichen SEO-Widerlinge! Aber bitte so, dass nicht jemand anderes die Kosten fürs Aufräumen tragen muss.
Update: Oh wo wir gerade von Boykottieren reden: eine Sache, wo Boykotte ja schon prima funktioniert haben, war der Versuch, Artikel auf 10 "Seiten" zu verteilen, wo man dann unten immer "next" klicken muss. Die Leute haben sowas boykottiert, und fertig ist die Laube. Ich linke auf sowas grundsätzlich (im juristischen Sinn) nicht. Und so ist diese Praxis weitgehend gestorben, außer bei unseriösen Ranzsites wie diesen ganzen stinkenden Hardware- und Spiele-Besprechen-Seiten. Die können alle mal sterben gehen, wenn es nach mir ginge.
Update: Dieser Artikel war kurzzeitig weg, sorry, mein Fehler.
Weil die meisten Verlage ihre Dokumente nicht tatsächlich im Dateisystem haben, sondern aus Datenbanken generieren, in denen sie aus Effizienzgründen den Lookup nach einer ID und nicht nach dem Titel machen, kann man häufig den Titel in der URL auch ändern, solange man die ID beibehält. Bei vielen Zeitungen gibt es dann einen Redirect auf die von denen bevorzugte URL, aber nicht bei allen.
Die Verlage nehmen auch "falsche" URLs entgegen, weil sie für sich ja auch die Flexibilität beibehalten wollen, nach der Publikation den Titel zu ändern.
Oh und nach dem geforderten Leistungsschutzrecht wäre ja schon das Zitieren von Auszügen geschützt. Auszüge wie … das was sie in die URL pappen. Insofern greife ich der Zukunft bloß voraus.
Nach Informationen Pallenbergs habe Christoph Berger, Geschäftsführer von Basic Thinking und Onlinekosten.de, zahlreiche Blogger kontaktiert und ihnen eine "Kooperation" angeboten. Die Blogger sollten Links mit passenden Keywords auf ihren Sites platzieren und dafür 25 Euro pro [Korrektur: Monat und] Link erhalten. Diese Links durften nicht als Werbung gekennzeichnet werden. Außerdem verpflichtete Onlinekosten.de die Blogger zur Geheimhaltung über diese Verabredung, ansonsten drohe eine Vertragsstrafe von 5001 Euro.Für solche Hungerlöhne lassen sich die Blogger abspeisen? Das ist ja grotesk!
Ich musste natürlich auch erstmal zurückdenken, ob mich vielleicht auch mal jemand kontaktiert hat. Und ja, da war mal jemand. Der rief an und wollte mein Blog kaufen. Das war auch irgendein Suchmaschinenmanipulator. Erst wollte er das Blog ganz kaufen, dann wollte er, dass ich wenigstens Links zu ihm setze. Er war etwas irritiert, dass ich nicht mal wissen wollte, wieviel er bietet.
Es mag ja Leute geben, die ihr Blog als Geschäftsmodell sehen. Wenn jemand genug bietet, dann kassieren sie ab und machen was anderes. Das ist bei mir aber nicht so. Das sieht man auch an der Domain schon, ich könnte das Blog gar nicht verkaufen, ohne auch meine Domain mitzuverkaufen, und das geht natürlich gar nicht.
Also. Bei mir gibt es vielleicht auch ab und zu mal Werbung oben drüber im ausgezeichneten Kasten, aber mich bezahlt keiner für Links im Content-Bereich, und wenn eine Einreichung so riecht, als wolle damit jemand seinen Suchmaschinenrang optimieren, dann nehme ich sie nicht rein. Und so sollten das alle handhaben, finde ich.
Oh und wenn es nach mir ginge, müsste Google noch deutlich härter gegen "Optimierer" vorgehen. Ich könnte jedesmal in die Tischkante beißen, wenn ich von Google Links auf ciao.de, preis.de, idealo.de u.ä. kriege.
Es ging damit los, dass sie in dieser DPA-Meldung einen Hinweis auf dieses "unabhängige Bürgerportal" zum ePA gefunden hat, und da mal draufgeklickt hat. Sie las da ein paar Artikel und klickte aufs Impressum. Das las sich alles wie Original-PR-Agentur-Blah, also hat sie da mal angerufen. Sie wollte eigentlich ein paar Fragen zur Sicherheit des ePA stellen, aber die konnte der Herr El-Bakly nicht beantworten, versprach aber, das schriftlich zu beantworten. Dann fragte Constanze, in wessen Auftrag er arbeitet, woraufhin er meinte, das sei ihm ein privates Anliegen, seine eigene Seite, wie es auch im Impressum steht. Sie wollte dann noch wissen, wieso bei einer privaten Site eine USt-ID dransteht, und welches Gewerbe das denn sei, daraufhin meinte er, das sei doch jetzt aber eine sehr private Frage. Als sie ihm dann erklärte, dass sie das auch im Gewerberegister nachschlagen kann, räumte er ein, dass es sich um eine Firma im Medienbereich handele.
Sie wollte dann nochmal direkt wissen, ob er in jemandes Auftrag arbeitet, und er verneinte. Sie wollte dann wissen, wer denn die Fragen beantwortet, wenn sie die schickt, und da meinte er "Redakteure". Auf die Frage, wie denn seine Privat-Webseite es in die dpa geschafft hat, kam dann nur Schweigen.
Ihr könnt euch ja selber eine Meinung bilden, ob da ein Einzeltäter-Geschäftsmann aus ideologischen Gründen agiert, oder ob wir da vielleicht eine professionelle Werbeagentur im Auftrag des BMI beim Astroturfing erwischt haben.
Update: Das ist das "Bürgerjournalismus"-Äquivalent der dpa, sozusagen das Drogendealer/Rotlichtviertel unter den DPA-Feeds, da kann jeder für Größenordnung 300 Euro eine Meldung verbreiten lassen.
Update: Der arbeitet anscheinend bei dieser "Online-Marketing"-Agentur, jedenfalls gibt es da wohl Telefonnummern-Übereinstimmungen, gerüchtet die Gerüchteküche. Die sehen aus wie Domain-Squatter und "Search Engine Optimization"-Experten. Kurz gesagt: das ist die verhassteste Branche im Internet, die, die Fake-Webseiten mit Fake-Meinungsmache und natürlich auch Fake-Blogs betreiben. Die Branche, wegen derer Blogsoftware heute mit Spamschutz kommt. Die Branche, die Farmen von ähnlichen, aufeinander linkenden Webseiten aufbauen, damit Google glaubt, es bestünde ernstzunehmendes Interesse an ihren Inhalten. Solche Leute halt. Kein Wunder, dass der so zurückhaltend mit ihrer Privatsphäre umgehen. Das ist auch die Branche, die den Google-Index mit "Preisvergleichs"-Webseiten vollgeschissen hat, die jetzt noch vor den Produktinformationen und Datenblättern beim Hersteller kommen. Meine Verachtung für diese SEO-Mischpoke kennt keine Grenzen.
Update: Mir mailt gerade jemand, dass das Xing-Profil von dem Herrn El-Bakly die Gerüchteküche bestätigt.
Update: Wenn ihr auf die oder generell auf solche Leute linkt, dann nur mit
rel="nofollow"Siehe auch hier.