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Das bayerische Kultusministerium hat der 28-jährigen Lisa Poettinger, einer angehenden Lehrerin und Klimaaktivistin, den Eintritt ins Referendariat verwehrt.Die ganz alten unter euch werden sich noch an den Radikalenerlass erinnern (und sei es nur aus "Fragwürdig" von Herbert Grönemeyer) und die Berufsverbote für Kommunisten. Das war Anfang der 1970er.
So tief gesunken ist Deutschland seit dem nie wieder — bis jetzt. Immerhin war es nicht die Bundesrepublik sondern nur Bayern, von denen ja eh niemand irgendwas erwartet.
Die bayerischen Behörden, übrigens von lupenreinen Grundgesetzfans von den Freien Wählern kontrolliert (nicht zu fassen!), stoßen sich an Klimaprotesten, Protesten gegen Nazis, und an dem Wort Profitmaximierung.
In einem Interview bezeichnete sie die Internationale Automobil-Ausstellung IAA als ein "Symbol für Profitmaximierung auf Kosten von Mensch, Umwelt und Klima". Diese Wortwahl kritisierte das Ministerium in einem Bescheid: "'Profitmaximierung' ist eine den Begrifflichkeiten der kommunistischen Ideologie zuzuordnende Wendung. Die kommunistische Ideologie ist mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht vereinbar."Achtung: Verwechselunggefahr. Nicht mit der demokratischen Grundordnung vereinbar: Das Wort Profitmaximierung. Profitmaximierung als Handlung hingegen selbstredend schon.
Voll mit der demokratischen Grundordnung vereinbar: "Alice für Deutschland". Leider leider können die bayerischen Behörden sowas nicht verhindern, weil sie gerade die Hände mit Berufsverboten für Kommunisten voll haben.
Da ist es für bayerische Beamte deutlich weniger riskant, eine schlafende Frau zu vergewaltigen, ordnet der Einsender das ein.