Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Die Tricks der Pharmamafia sind ja jetzt hinlänglich bekannt. Alte Medikamente werden abgekündigt und unter geringfügigen Tweaks quasi identisch unter neuem Markennamen und "neuer Formel" neu auf den Markt gebracht, damit man wieder Monopolschutz beantragen kann.
Oder der Markt konsolidiert sich genug, dass nur ein einzelner Pharma Bro dieses eine Krebsmedikament herstellt, und der zieht dann halt monströse Margen raus.
Was bisher eigentlich als Lösung galt, nämlich Generica (wenn der Patentschutz für das Mittel abgelaufen ist und es jeder Konkurrent einfach so fertigen darf), stellt sich jetzt auch als Problem heraus. Für sowas wie Aspirin ("ASS Ratiopharm") gilt das theoretisch immer noch, aber es gibt halt auch einen Haufen von Nischen-Medikamenten. Selbst wenn die aus dem Patentschutz fallen und man die als Genericum herstellt, ist der Markt nicht groß genug, dass sich da mehrere Konkurrenten drum schlagen, sondern es gibt halt einen Anbieter, und der diktiert dann die Preise.
Was jetzt passiert ist, ist dass in den USA die Versicherungen zum Teil mit Apothekenketten ein Kartell gebildet haben. Die Versicherung trägt erstmal überhaupt nur einen Teil der Kosten, den Rest zahlt der Patient aus der eigenen Tasche. Und die Versicherung leitet die Zahlungen ja über die Prämien auch an die Patienten durch.
Bemerkenswerterweise hat die FTC dasselbe Muster auch bei Insulin beobachtet, was ja nun kein Nischenmedikament ist. Das Gesundheitssystem ist halt ein natürliches Umfeld für Kartellbildung und andere kriminelle Machenschaften.