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der letzte Leserbrief zu der aktuellen Gemüsesituation reißt Teile der Probleme in Deutschland und den Niederlanden ganz gut an.Ja super!Die ganzen Punkte haben nur rein gar nichts damit zu tun, warum Tomaten aus dem Garten besser schmecken. Der Grund dafür liegt in speziellen Sorten, die (ca. seit den 90ern) einzig und allein darauf gezüchtet wurden, stabile Schalen auszubilden und damit gut transportabel zu sein. Leider ist dabei das Tomatenaroma verloren gegangen, aber man kann halt nicht alles haben. Das sind die roten Wasserballons, die das ganze Jahr über die Supermarktregale füllen.
Wer etwas Besseres haben will, ist darauf angewiesen, entweder selber Tomaten im Garten zu ziehen (Kann ich nur empfehlen. Wenn man irgendwas anbaut, dann Tomaten) oder beim lokalen Biobauern/SoLaWi etc. zu kaufen. Der Haken an der Sache: Tomaten haben, wenn man seine Gewächshäuser eben nicht beheizt, nur etwa von Juni bis Oktober Saison. Den Rest des Jahres muss man halt etwas anderes essen, so wie es unsere Großeltern gemacht haben. Meiner Erfahrung nach ist es übrigens nicht die "letzte Generation", die auf ihre Tomaten im Winter nicht verzichten will. In meinem Bekanntenkreis ist das Thema zumindest präsent, und es sind vor allem die "Boomer", die ihren im Laufe des Lebens dazugewonnenen Luxus nicht aufgeben wollen.
Alles in allem ist es einfach eine beschissene Idee, alles Gemüse das ganze Jahr über zu essen. Das ist ein unsäglicher Luxus, den wir uns in den letzten 50 Jahren angewöhnt haben. Bei den wenigen Sachen, die wir noch saisonal essen (spontan fällt mir eigentlich nur Spargel ein) macht es doch eigentlich sogar Spaß und das Essen zu etwas Besonderem.
P.S.: Wenn du noch mehr schlechte Laune haben willst: Um Tomaten anzubauen braucht man neben Luft (gibts überall) und Licht/Wärme (gibts in Südspanien einen Großteil des Jahres auch für umsonst) auch noch einigermaßen guten Boden. Der ist leider in den vielen spanischen Treibhausgebieten nicht so bombe. Wie behilft man sich: Man karrt Torf aus den letzten noch bestehenden europäischen Mooren, z.B. aus dem Baltikum, ran.