Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Wenn ihr der Presse ein Interview gebt, dann besteht darauf, dass das nicht hinter einer Paywall erscheint. Oder veröffentlicht das auch nochmal auf eurer eigenen Homepage ohne Paywall.
Ich mache das seit Jahren, dass ich meine Interviews auch selbst veröffentliche. Bei mir war das ursprünglich dafür gedacht, dass ihr meine Rohversion mit der veröffentlichten Version vergleichen könnt, falls die was geändert haben.
Aktueller Anlass für diesen Aufruf ist, dass Bert Hubert im Volkskrant ein Interview gegeben hat, das ich gerne gelesen hätte, weil mir ein Leser das empfohlen hat. Aber das ist da jetzt hinter einer Paywall. Originalquelle ist ein Podcast, aber der ist auf niederländisch. Bei Text kann ich auf automatisierte Übersetzungen zurückgreifen, bei Sprache eher nicht so.
Daher hier nochmal der Aufruf: Unsere Zivilisation paywallt sich gerade die eigene Zukunft weg. Tut bitte euren Teil, um da nicht mitzumachen. Was schon immer für akademische Papers gilt, gilt auch für Interviews oder wenn ihr einen Artikel zu schrieben helft. Sorgt dafür, dass das auch ohne Paywall verfügbar ist.
Update: Danke, liebe Leute, ihr müsst mir jetzt nicht alle den Artikel schicken. Der war nur der Auslöser. Der wichtige Teil ist der Aufruf. Und verlinkbar wird der Artikel ja dadurch auch nicht.
Update: Ich hab Bert mal gebeten, das Interview auf seine Homepage zu packen. Der Artikel lohnt sich nämlich wirklich. Er beschreibt da, wie große Firmen und Behörden im Wesentlichen nur noch Verwaltungen sind. Im Vorstand sitzen lauter Juristen und vielleicht mal ein Betriebswirt. Irgendwas geht schief. Dann hat der Vorstand Ohnmachtsgefühle, weil die keine Techies haben, und nicht wissen, wie schlimm das ist, wie man das fixt, und wie man das in Zukunft verhindert. Aber wie man Verträge macht, das wissen sie. Also stoßen sie das ab und machen einen Vertrag mit irgendeinem Zulieferer. Nach ein paar Iterationen hast du dann eine Telco, die keine Vermittlungen mehr betreibt, die die Rechnungsstellung outgesourced hat, die am Ende auch noch die Zelltürme abgestoßen hat. Entsprechend stellt sich auch die Belohnungsstruktur um. Für Verwalter gibt es Aufstiegschancen, für Techies nicht mehr. Und damit wird das selbstverstärkend, denn wenn die doch mal einen Techie brauchen, dann kriegen sie halt keine mehr.
Schlimmer noch: Nach einer Weile haben die nicht mal mehr die technische Expertise, um zu wissen, welche Fragen sie stellen müssen, um die richtige Expertise anmieten zu können.
Update: Bert hat dankenswerterweise den Artikel bei sich hochgeladen. Hoffen wir mal, dass die Zeitung da nicht rumzickt. Das ist natürlich immer noch auf niederländisch, aber mit deepl oder google translate kann man das gut lesen.