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Tatsächlich stellt sich raus, dass die religiösen Unterdrücker nach Amerika gegangen sind, weil man sie hier in Europa nicht andere Leute religiös unterdrücken ließ. Das erklärt auch das Ausmaß der religiösen Unterdrückung in den USA mit den ganzen Splitter-Kulten, die sich gegenseitig bekämpft haben.
Wie, habt ihr noch nicht gehört, die Variante? Dann empfehle ich einen Besuch der Mormonen in Salt Lake City, Utah. Die haben sich völlig unterernährt am Ende da angesiedelt, mitten in der Wüste, neben einem Salzsee, der sie auch nicht ernähren konnte. Denn überall sonst gab es schon Einwohner, die sie ausgegrenzt und bekämpft haben. Man kann den Tabernakelchor besuchen, den sie relativ früh gebaut haben. Die Gebäude wirken, als seien sie groß und eindrucksvoll gemeint, aber die Leute waren durch Unterernährung kleingewachsen, also wirkt deren Tempel und der Tabernakelchor für heutige Menschen eher irgendwie bedrückend klein. Eine bizarre Erfahrung.
Überlebt haben die Mormonen, weil die Ureinwohner in der Gegend ihnen gezeigt haben, wie man dort überleben kann.
Ich erzähle das, weil genau dasselbe gerade bei Twitter passiert. Die Puritaner und Zensuranhänger ziehen gerade von Twitter nach Mastodon ab, das ja dezentral und daher angeblich besser ist. Wenn man sich aber Mastodon anguckt, dann findet man: Da gibt es keineswegs freie Kommunikation zwischen dezentralen Instanzen, sondern die Instanzen filtern sich alle gegenseitig weg. Mastodon ist wie Twitter, wo man ganze Länder und Server wegfiltert, "weil da die Nazis sind".
Mastodon sieht aus meiner Sicht wie ein gescheitertes Experiment aus. Die werden sich da jetzt alle gegenseitig bekämpfen, noch krasser als bisher eh schon. Und genau wie die Puritaner in Amerika werden sie die Legende in die Welt setzen, sie seien vor Unterdrückung geflohen. Dabei sind sie die Unterdrücker gewesen.
Vielleicht können wir dafür sorgen, dass es diesmal korrekt in den Geschichtsbüchern steht. Vielleicht kann damit die nächste Iteration der Geschichte vermieden werden.