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in der vergangenen Woche hatte ich das Buch "Verschwunden - Was geschah mit Flug MH 370?" der französischen Autorin Florence de Changy gelesen. Die Dame arbeitet seit ca. 20 Jahren unter anderem als Korrespondentin für Le Monde und erscheint zumindest nicht hochgradig unseriös. Sie hat sich sieben Jahre lang mit dem Schicksal des Flugs befasst, der am 07./08. März 2014 en route von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist, und kommt zu den folgenden Schlüssen:Ah, die Verschwörungstheorie hatte ich noch gar nicht gehört. (Danke, Axel)
- Die Behauptung, der Flieger habe über Malaysia zwischen den Wegpunkten ITARI und BITOD einen U-Turn nach Südwesten gemacht und sei dann in Richtung Indischer Ozean geflogen und dort ins Meer gestürzt, als der Sprit leer war, lässt sich nicht beweisen. Angebliche Belege in diese Richtung sind nicht belastbar; so könne man die Trümmerteile, die an der afrikanischen Ostküste gefunden wurden, mangels genauer Kennzeichnung genauso gut auch anderen Flugzeugen zuordnen; die Beobachtungen eines niedrig fliegenden Flugzeugs über den Malediven beruhen auf Verwechslungen mit anderen Flugzeugtypen und die INMARSAT-Pings, die aufgefangen wurden, sind gefälscht. Letztlich dienten diese Informationen dazu, überaus aufwändige Suchaktionen in der Nähe der Australischen Westküste zu veranlassen, um vom tatsächlichen Absturzort im südchinesischen Meer abzulenken.
- Der Pilot hat mit dem Absturz nichts zu tun, er war ganz im Gegenteil ein leuchtendes Vorbild seines Berufsstands. Es handelt sich aber um ein gängiges Muster, bei derartigen Katastrophen zunächst den Piloten verantwortlich zu machen, da es zu spät für ihn ist, sich zu verteidigen, man ihm im Nachhinein "Beweise" unterschieben kann und Politik und Flugzeugindustrie im besten Fall aus der Sache raus sind oder zumindest mal Zeit gewonnen haben.
- Viel naheliegender (und auf weniger unbewiesenen Annahmen beruhend) ist, dass das Flugzeug seinen Kurs auch nach der letzten Funkverbindung seine Route über Vietnam nach Nordosten hinweg fortgesetzt hat.
- Eine abschließende Erklärung könnte sein, dass jemand unbedingt verhindern wollte, dass eine Fracht, die in Kuala Lumpur in die 777 geladen wurde, ihr Ziel in China erreicht (verschieden Unstimmigkeiten in den Frachtpapieren deuten darauf hin, dass im sich Laderaum falsch deklarierte Güter befanden). Dabei könnte es sich beispielsweise eine in Pakistan abgefangene US-Drohne handeln, die die Amerikaner nicht unbedingt in Peking sehen wollten. Der Plan war, nach dem Passieren von BITOD eine Zwischenfall zu organisieren, um die Maschine zu einer Zwischenladung zu zwingen und die Ladung bei dieser Gelegenheit aus dem Frachraum rauszuholen. bevor man die Maschine nach China weiter fliegen lässt. Um das zu ermöglichen, haben AWACS-Flugzeuge der Amerikaner, die nachweislich in der Gegend stationiert waren, den Funkverkehr zwischen der Maschine und der Bodenstation gestört. Dann ist etwas schief gelaufen, vielleicht, weil der Kapitän sich pflichtbewusst geweigert hat, mitzuspielen. Beim anschließenden Versuch der Amerikaner, ihn zu "überzeugen", ist der Flug über dem südchinesischen Meer abgestürzt, was so nicht geplant war.
- Die Fälschung der Satelliten-Pings als wichtigster "Beweis", dass das Flugzeug in Richtung Indischer Ozean abgedreht ist, ist plausibel, da die Amerikaner der Hauptkunde von INMARSAT sind.
- Malaysia und China (die meisten Passagiere waren Chinesen) waren von dem Vorfall alles andere als begeistert. Um beide Nationen zu beschwichtigen, hat Obama als Malaysia in den folgenden Monaten gleich zweimal besucht (seit Jahrzehnten der erste Besuch eines US-Präsidenten), den malayischen Machthaber zum Golfen nach Hawaii eingeladen und Malaysia mit Rüstungsprojekten unterstützt. Bei den Chinesen haben die Amerikaner sich revanchiert, indem sie sich bei der Expansion der Chinesen im Bereich der Paracel- und Spratley-Inseln nicht so genau hingeschaut haben mit Kritik auffällig zurück gehalten haben.
- Trump, der mit den Geheimdiensten ja nicht so dicke war, haben sie nicht die Wahrheit erzählt, sondern ihn die "offizielle" Version glauben lassen.
So weit. Ein interessantes und sehr spannend geschriebenes Buch. Zumindest eine Diskussionsgrundlage.