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Im Unterhaus haben bei den Midterms die Republicans die Mehrheit von den Democrats übernommen. Als nächstes müssen ein paar Formalitäten geklärt werden, wie z.B. dass die den Speaker of the House ernennen. Das ist normalerweise ein Non-Event. Die neue Mehrheit stellt halt einen Kandidaten auf und wählt für ihn.
Aber diesmal hat der Kandidat die Mehrheit nicht gekriegt. Das ist sehr ungewöhnlich, denn die Mehrheit liegt ja bei den Republicans. Das heißt: Die haben ihren eigenen Kandidaten nicht gewählt gekriegt.
Das gab es zuletzt vor 100 Jahren, so selten ist das.
Das ist bemerkenswert, weil bisher die Analysen der Politik in den USA immer waren: Die Republicans sind der homogene Block und die Democrats sind der Basar voller verschiedener Interessen, daher kriegen die Democrats nie was hin, weil bei denen immer irgendwer dagegen ist.
Jetzt scheint sich das umgedreht zu haben. Jetzt sind die Republicans die, die selbst für simple Formalitäten keine Mehrheiten mehr hinkriegen, weil die intern zu zerstritten sind.
Da kommen jetzt also interessante Zeiten auf uns zu. Wobei die Democrats unter Obama und Biden ja das Muster auch fortgesetzt haben und nichts auf die Reihe gekriegt haben. Wir haben jetzt also Paralyse auf beiden Seiten.
Wobei ich vermute, für "verhindern, was die Anderen wollen" wird man immer noch Mehrheiten zusammengekratzt kriegen.