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Selbst im Nahverkehr.
Ich denke da ja seit einer Weile drüber nach, wieso sich das so gut angefühlt hat, und ich glaube ich verstehe es jetzt. Wenn du mir ein Tarifgefüge gibst, mit Zonen und Tagestickets und Mehrfachtickets, und in Berlin gibt es auch noch das Konzept der Kurzstrecke, oder Monatskarte und die wird dann im Abo billiger, dann gibst du mir ein Optimierungsproblem.
Wenn ich das System dann nutze, dann habe ich Schrauben, an denen ich drehen kann, und fange automatisch an, den billigsten Weg auszurechnen. Das heißt aber auch automatisch, dass ich gucke, was ich an meiner Route optimieren kann, um weniger Kosten zu haben.
Die Kurzstrecke in Berlin sind z.B. 3 S-Bahn-Stationen oder 6 Busstationen. Wenn die Kurzstrecke noch eine Wabengrenze kreuzt, lohnt sich das richtig doll. Aber das heißt eben, dass ich nicht nur überlege, wo ich hinwill, sondern ob ich lieber S-Bahn oder Bus nehmen soll, weil es dann eine Kurzstrecke ist.
Und natürlich gibt es noch die Frage der Weiterfahrt. Darf ich unterwegs anhalten, einkaufen, und dann weiterfahren? Zählt das als Kreisfahrt, wenn ich an einer anderen Station (aber in der Nähe) rauskomme?
Diese ganzen Überlegungen fallen mit dem 9€-Ticket sofort weg. Ich würde gerne wo anhalten und mich in ein Restaurant setzen? Kein Problem! Ich muss nicht nachdenken, ob ich schnell essen muss, weil ich sonst vielleicht das Zeitlimit auf dem Ticket kreuze.
Dieser ganze Stress, der da von einem abfällt, den habe ich nie bewusst gemerkt, bis er mit dem 9€-Ticket wegfiel. Ich vermisse das enorm, sage ich euch. Gerade im Urlaub fällt halt ein Gutteil des Urlaubsgefühls weg, wenn man hinten im Kopf irgendwelche Optimierungsprobleme löst. Und das ist ja nichts, was ich bewusst gemacht habe, sondern da hat sich mir ein Optimierungsproblem gestellt, also habe ich es gelöst.