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MIPS Technologies ist 1984 als Stanford-Ausgliederung entstanden, und MIPS geht auf die Arbeit des legendären John Hennessy zurück, der mit "Computer Architecture, A Quantitative Approach" eines der bis heute wichtigsten Standardwerke geschrieben hat, zusammen mit seinem Kollegen David Patterson von Berkeley, wo SPARC herkommt, ein anderer Pionier unter den RISC-Architekturen.
1992 hat Silicon Graphics dann MIPS übernommen, aber sich dann kurz vor der Jahrtausendwende für den Wechsel auf Intels "Itanic" IA-64 entschieden und ist damit endgültig baden gegangen. MIPS wurde dann von Imagination Tech gekauft, die eigentlich für ihre ranzigen "PowerVR" 3d-Chips bekannt waren. Imagination wurde dann von chinesischen Investoren übernommen, die haben den Laden dann aufgespalten und an andere Heuschrecken verhökert. Dabei ging MIPS an einen Laden namens Wave Computing, die Venture-Kapital sammelt, um damit "KI-Beschleuniger" (heiseres Lachen) herzustellen. Die gingen dann pleite und jetzt haben sie ihre Umstrukturierung offenbar überlebt und wollen sich umfirmieren und unter dem Namen MIPS weitermachen *augenroll*
Wie das halt häufig so ist im Tech-Umfeld. Alte Tech stirbt nicht, sie wird weiterverhökert. Myspace und Winamp gibt es ja auch noch.
Schon schade um MIPS. Die waren mal eine echte Legende unter den Architekturen. Aber gegen Intel kamen sie halt alle nicht an, die so viel Kohle im Massenmarkt eingesackt haben, dass sie damit auch ihre eigentlich minderwertige Architektur konkurrenzfähig halten konnten.
Hier ist die Pressemitteilung von Wave Computing, mit diesem zentralen Satz, der eigentlich alles sagt, was es da zu sagen gibt:
MIPS is developing a new industry-leading standards-based 8th generation architecture, which will be based on the open source RISC-V processor standard.
Davor war ihre Ansage, sie würden Deep Learning revolutionieren.Lief wohl nicht so gut.