Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Stellvertretend will ich dieses Essay empfehlen, das sich mit der einfachen Frage beschäftigt: Wenn du Ivermectin für harmlos hälst, und dir 90% sicher bist, dass es nicht gegen Covid hilft, solltest du es nicht trotzdem nehmen? Denn 10% ist besser als 0%!
Genau dasselbe Argument gilt natürlich auch für Vitamin D und was sonst noch so alles empfohlen wurde. Was mich bei Scott Alexander immer am meisten freut, ist dass er nicht einfach eine Meinung hat, sondern seinen Entscheidungsfindungsprozess zeigt und hinterfragt.
In diesem Fall ist er sich selber nicht sicher, aber wirft genug Schatten über die Hypothese, dass man einfach alle Supplements nehmen soll, die möglicherweise helfen und wahrscheinlich harmlos sind, dass das für meine persönliche Entscheidungsfindung reicht.
Ein anderes Ding von ihm, dass mich ziemlich mitgenommen hat, ist ein Kommentar am Ende von dieser Reaktion auf die Reaktion der Ivermectin-Leute auf seine Analyse, die ich neulich auch hier verlinkt hatte. Die ganze Reaktion empfand ich als wertvoll, aber dieser Teil hier hat mein Weltbild erschüttert:
When I was working on the ivermectin post, I mentioned it to a friend who’s a journalist. She shocked me by reciting a list of all the same studies I’d been looking at, her (completely correct) opinion on each, and then ending with the same conclusion I did (any remaining positive signal after you remove the fraudulent studies might be because of worms). I asked why her article hadn’t said any of this. She said that, in consultation with her editor, they decided that reviewing all the studies would have taken too much space, and mentioning the worms would have been too speculative.
Er fügt dann noch hinzu, dass sie unrepräsentativ wissenschaftlich gebildet und hartnäckig ist und man das daher vermutlich nicht einfach verallgemeinern kann. Aber die bloße Idee, dass es da draußen ordentlichen Journalismus gibt, und die Redakteure in den Zeitungen das dann zusammenstreichen, weil es die Bevölkerung irritieren könnte, das hat mein Weltbild ziemlich erschüttert.Das ist das komplette Gegenteil des üblichen Narrativs, dass niemand Zeit hat und alles zusammengestrichen wurde und daher kann da ja auch nichts rauskommen.