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Der WDR konnte zahlreiche Akten zu der BND-Operation auswerten, darunter Auflistungen der Hilfslieferungen im Wert von mehreren Millionen D-Mark, Vermerke über Transportflüge, Unterlagen zur Finanzierung und über die afghanischen Kämpfer. Die Dokumente geben exklusive Einblicke in eine der letzten großen Operationen des BND im Kalten Krieg.Mehrere Millionen D-Mark! Das war richtig Geld damals!
Der ganze Artikel ist voller Money Quotes. Die Verteilung der Sachen vor Ort hat das pakistanische Geheimdienst ISI übernommen.
"Die Operation Sommerregen dient der Unterstützung der Aufständischen in Afghanistan (…) dies geschieht seit 1985 durch die Lieferung von Gerät und Material", so steht es einem BND-Vermerk aus dem September 1987. Der Transport der Geräte und des Materials erfolge mit Flugzeugen der Bundeswehr und vereinzelt mit dem Dienst-Flugzeug des BND. Eine Fortführung der Operation sei "aus humanitären Gründen sinnvoll und notwendig", notierten die Spione in Pullach. "Außerdem dient sie im Interesse der demokratischen Staaten der Stärkung des afghanischen Widerstandes".Oh, ach? Humanitäre Gründe, ja?
Aber es war nicht alles gülden, eine dunkle Wolke am Himmel gab es doch:
Überhaupt war die jahrelange Finanzierung der BND-Operation am Hindukusch nicht ohne Risiko. Immerhin hatten die Spione die Geschenke für die Kämpfer in Afghanistan nicht über die üblichen Ausschreibungen beschafft. "Der Bundesrechnungshof wird nach Aufhebung der Abschirmung mit großer Wahrscheinlichkeit auch diese Angelegenheit überprüfen und ggf. die nicht vorgenommene offene Ausschreibung beanstanden", schrieb der BND-Präsident im April 1986 an das für die Haushaltsausgaben zuständige Vertrauensgremium des Bundestages. "Für diesen Fall hoffe ich auf Unterstützung durch das Gremium."Dass Geheimdienstkontrolle nicht funktioniert, hatten wir ja schon. Aber dass sie natürlich grundsätzlich nur dann eine Chance haben kann, wenn die Abgeordneten weniger korrupt sind als der zu kontrollierende Geheimdienst, das sah man selten in solcher Klarheit wie hier.