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Corona-Ausbruch bei Tönnies: Kreis Gütersloh schließt alle Schulen und KitasHaha, denkt ihr euch jetzt vielleicht, das hat ein Scherzkeks in der Redaktion aus humoristischen Gründen so formuliert. Als erstes werden sie ja wohl Tönnies (ein Fleischverarbeiter) geschlossen haben!
Nein, haben sie nicht.
Nach Angaben des Kreises waren zuvor 400 Tönnies-Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.Wenn man dem hinterherklickt, findet man heraus, dass das 400 von 500 Testergebnissen waren. Auf 500 weitere Tests warten sie noch.
Ja, äh, und jetzt? Darf der Laden einfach so weiterwurschteln?! Haha, nein, nein, da wird jetzt mit harter Hand durchgegriffen. Brutalstmöglich wird da jetzt aufgeklärt.
Der Betrieb hat zugesichert, ab jetzt die Abstände bei der Arbeit zu vergrößern. Öh und sie wollen technische Maßnahmen ergreifen, wie z.B. Belüftung mit Frischluft.
Ich weiß ja nicht, wie ihr an solche Meldungen herangeht, aber ich stelle mir da erstmal vor, wie das bisher ausgesehen haben muss dort.
Oh ach ja, und sie wollen mit UV-Licht bestrahlen. Wie die Chlorhühnchen aus den USA!1!!
Update: Ein Leser hat eine Meldung gefunden, dass Tönnies doch geschlossen wurde. Macht mir die Pointe kaputt aber war sicher die richtige Entscheidung.
Update: Ein anderer Leser schreibt:
Das Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück ist das Tönnies-Werk, das die meisten Export-Zulassungen hat, von da wird weltweit exportiert, und es ist auch das Werk, das am häufigsten vorgeführt wird, wenn denn mal wieder Politiker beeindruckt werden müssen.
Von den Tönnies-Werken in Deutschland sollte es eigentlich das sein, im dem Hygiene noch am wichtigsten ist.
Dass Tönnies aufgrund seiner "Vernetzung" ein Extremfall ist, glaube ich durchaus ("Wurstlücke" fällt mir da auch noch ein - damit ist er ja auch davon gekommen). Aber ich glaube nicht, dass es anderswo *viel* besser ist. Ein Marktschwergewicht wie Tönnies kann das Niveau gewaltig nach unten ziehen.
Ah, wo ich schon mal dabei bin: Der Anteil ausländischer Arbeitnehmer nach Branche:
39,6% Fleischverareitung
37,1% Lebensmittelherstellung
34,4% Beton- und Stahlbetonbau
31,8% Reinigung
31,3% Köche
30,4% Speisezubereitung
30,2% Gastronomie
29,3% Lebens- und Genußmittelherstellung
29,3% Landwirtschaft
28,0% Hochbau
25,2% HotellerieDie kann man sicher nicht alle über einen Kamm scheren, aber die Unterbringungen im Bau sind auch oft miserabel, und ich meine, vor ein paar Jahren auch über die Zustände in den öffentlich nicht sichtbaren Bereichen von Hotels etwas gelesen zu haben, das mich an Käfighaltung erinnerte.