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New hotness: Hamburger Kreuzfahrtschiff versenkt venezolanisches Kriegsschiff.
Die Story ist ein bisschen involvierter als die Schlagzeile klingt. Das war in internationalen Gewässern, Venezuelas Präsident hat den Kapitän des Schiffs des "Terrorismus und der Piraterie" bezichtigt, und ein Kriegsschiff hinterhergeschickt. Das hat offenbar einen Schuss abgegeben und dann das Kreuzfahrtschiff gerammt. Das Kreuzfahrtschiff fuhr gerade unter portugiesischer Flagge und trieb für Wartungsarbeiten vor Tortuga im Meer. Tortuga finde ich an der Stelle witzig, weil das ja wirklich mal ein Piratenhafen war.
According to the statement, “While the Master was in contact with the head office, gun shots were fired and, shortly thereafter, the navy vessel approached the starboard side at speed with an angle of 135° and purposely collided with the RCGS RESOLUTE. The navy vessel continued to ram the starboard bow in an apparent attempt to turn the ship’s head towards Venezuelan territorial waters.”
Das ist jetzt die Situationsbeschreibung der Reederei. Was die Venezuelaner möglicherweise nicht auf dem Schirm hatten: Der Rumpf des Kreuzfahrtschiffs war für Starkeis in Polarmissionen verstärkt worden. Damit lag die Knautschzone in diesem Aufeinandertreffen auf venezolanischer Seite und deren Kriegsschiff sank.Update: Hier gibt es ein Foto des Kreuzfahrtschiffes nach dem Rammversuch.
Update: Es gibt zwei Tortugas, einmal eine Isla La Tortuga vor der Küste Venezuelas, und einmal den Piratenhafen vor Haiti, etwas weiter weg. Insofern handelt es sich hier um eine zufällige Namensähnlichkeit. Trotzdem witzig, finde ich.
Update: Hier ist die Gegendarstellung von Venezuela. Wenig überraschend behaupten sie, sie seien gerammt worden und in diesem Spiel die Opfer. Was man vielleicht als Kontext wissen muss: Portugal hatte den venezolanischen Oppositionsführer (und US-Marionette) Juan Guaidó als legitime Regierung anerkannt. Das ist wie wenn bei uns ein anderer Staat die AfD als legitime Regierung Deutschlands anerkennen würde. Entsprechend ungehalten war (der übrigens demokratisch gewählte) Maduro und hat u.a. die TAP Air Portugal ausgesperrt. (Danke, Bernhard)