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Was das genau für Umbauten sind, das ist im Moment noch nicht völlig klar. Putin ist ja bald am Ende seiner 2. Amtszeit. Das letzte Mal ist er vorübergehend Premierminister geworden, um dann wieder Präsident werden zu können. Daher nehmen jetzt einige an, dass er wieder sowas plant. Weiß man nicht. Werden wir sehen.
Die Tagesschau schreibt noch:
Medwedjew ist in Russland sehr unbeliebt. Seit 2017 gibt es immer wieder Proteste der Opposition, die sich besonders gegen seine Person richten. Der Kremlkritiker Alexej Nawalny hatte mit Recherchen Korruption und Geldanhäufung des Politikers aufgedeckt und die Proteste angestoßen.Vielleicht brauchte Putin ein Bauernopfer? Aber dann hätte ja eigentlich nur Medwedjew zurücktreten müssen, nicht gleich die ganze Regierung. Na wir werden sehen.
Russland ist wirtschaftlich unter Druck, weil die Amis mit ihrem Fracking und ihrem international immer noch akzeptierten Spielgeld den Ölpreis niedrig halten. Das bröckelt zwar gerade ein bisschen, sieht es aus, weil ihre Partner in Saudi-Arabien auch gerne mal wieder einen ausgeglichenen Haushalt haben würden. Aber solange die Welt den Amis ihre Dollars abnimmt, können die Amis ihr Fracking-Öl subventioniert auf den Markt pressen. Fracking lohnt sich so ab 75$ pro Barrel Ölpreis. Der Ölpreis liegt im Moment bei 55$. Die Amis machen also massiv Verlust mit ihren Fracking-Exporten. Das machen sie trotzdem, um Russland und Venezuela kaputtzumachen.
Update: Sputnik hat ein paar Details zu den Änderungen. Die Abgeordneten im Parlament sollen den Premierminister bestimmen können, aber der Präsident darf weiterhin den Regierungschef und Minister entlassen. Und:
Zudem sollten die Kriterien für Präsidentschaftskandidaten verschärft werden. Um sich für das höchste Amt des Landes zu bewerben, muss ein Kandidat mindestens 25 Jahre in Russland gelebt haben. Bislang waren es zehn Jahre. Ein russischer Präsidentschaftskandidat darf außerdem eine Staatsbürgerschaft bzw. Aufenthaltsgenehmigung eines anderen Landes weder besitzen noch jemals besessen haben.
Das klingt ja nach Abwehr von Oligarchen aus dem Londoner Exil. Die, die noch nicht Polonium- oder Novitschok-Unfälle hatten.
Update: Leserbrief dazu:
Ich selbst habe davon keine Ahnung, aber Du hattest mal vor längerer Zeit im Blog auf Peter Zeihan verwiesen und ich habe daraufhin seine Bücher gelesen.
Im zweiten Buch befasst er sich sehr intensiv mit Fracking, man kann es anhand seiner Maps erahnen, die er auf seiner Webseite veröffentlicht hat:
https://zeihan.com/the-absent-superpower-maps/
Er zeigt mit der Entwicklung der Bohrtechnologie, dass man mit einem Bohrturm zuerst 2004 0,1 Meilen Gestein ernten konnte, 2011 schon 1 Meile, 2014 23 Meilen und 2016 28 Meilen.
Er führt aus (u.a. in der Folie https://zeihan.com/wp-content/uploads/2016/12/2.7-Full-cycle-break-even-oil-prices.jpg) dass der Preis von Fracking-Öl durch diese bessere Technologie von 90 USD auf 40 USD gefallen ist und aktuell außer Saudi Arabien niemand mehr günstiger produziert als die USA.
Und dass der Abfallstoff Natural Gas (LNG) vorher einen negativen Preis hatte und jetzt mit politischen Druck weltweit erfolgreich vermarktet wird (US-Interventionen gegen Nord Stream 2 und https://www.google.com/search?q=lng+terminal+bauen+deutschland ) und LNG so jetzt auch noch einen positiven Wert hat.
Nachdem die im Buch zitierten Thesen vom Rückzug aus dem Nahen Osten gerade eintreten, könnte es sein, dass die im Buch beschriebene kostendeckende Frackingöl-Produktion und Öl-Autarkie stimmen könnte (siehe die Folien "Top Oil Exporters 20xx"). Aber ich persönlich habe keinerlei Berührungspunkte zu der Branche, kann also nicht sagen, ob dem so ist oder nicht.
Da waren meine Zahlen offensichtlich veraltet. Danke für den Hinweis!