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Auf ein Detail bin ich noch angesprochen worden, nämlich dass die sogenannte Flächenstilllegungsprämie ausgelaufen sei. Ja und nein.
Die Flächenstilllegung wurde im Rahmen der Entkopplung der Direktzahlungen in die Regelungen zur Betriebsprämie integriert.Das Programm heißt jetzt anders.
Dann schreibt ein Leser noch folgendes zu Nestlé und Agrarsubventionen:
https://www.derstandard.at/story/2485650/eu-agrarsubventionen-fuer-nestle--coDas Modell erinnert ein bisschen an die Umsatzsteuer, die ja auch immer durchgereicht wird in der Supply Chain, damit sie nicht die armen darbenden Unternehmen zahlen müssen sondern der Konsument.Die Konzerne erhalten von der EU Geld zurück, wenn sie in der EU Agrargüter kaufen. Wenn etwa Nestlé in Großbritannien Milch kauft, um sie weiterzuverarbeiten, muss das Unternehmen den von der EU festgelegten Mindestpreis an die Landwirte bezahlen. Damit die Landwirte aber noch etwas an ihrer Milch verdienen liegt dieser Preis über dem Weltmarktpreis. Wenn Nestlé dann Kondensmilch exportiert, kann der Konzern beantragen, den Unterschied von der EU wieder zurückerstattet zu bekommen.
Falls du übrigens denkst, Agrarsubventionen sind eindeutig definiert: Nicht nur Agrarkonzerne und Bauern kassieren, sondern auch Unternehmen wie der Rüstungskonzern Rheinmetall, der vor zwei Jahren 83 795 Euro einstrich. Im gleichen Jahr erhielten ein niederländischer Eislaufclub 162 444 Euro aus Brüssel, ein schwedischer Akkordeonclub 59 585 Euro. Wofür?Die Rheinmetall-Nummer hatte ich damals auch im Blog.Rheinmetall hat einen ehemaligen Panzerübungsplatz aufforsten lassen und dafür Gelder aus einem EU-Programm bekommen, das die Entwicklung abgelegener ländlicher Gebiete fördern soll. Aus demselben Programm werden auch Gokart-Bahnen, Akkordeonorchester oder Eislaufvereine auf dem Lande finanziert. Aus anderen, vollkommen legalen Fördertöpfen des EU-Agraretats beziehen auch Flughäfen, Gefängnisse oder Reitschulen ihre Zuschüsse.