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Dann komm ich da rein, und der Saal füllt sich. Da passen 3500 oder 4000 Leute rein (hab beide Zahlen gehört). Das ist ein Meer aus Menschen. Noch krasseres Gefühl als im Hamburger Saal 1, und der war schon krass. Und neben mir stand noch mein Herold und machte Witzchen. Da ist mir schon ein bisschen flau geworden. :-)
Aber hey, lief dann alles prima. Hab auch kaum überzogen glaube ich.
Nach Vorträgen falle ich immer in so ein tiefes Sofa-Ausatmen-Wohlfühl-Loch, so auch dieses Mal. Hab dann noch ein paar alte Bekannte getroffen, aber es am Ende doch noch zu ein paar Vorträgen geschafft. Erst Resilienced Kryptographie von meinem alten Kumpel Rüdi (der mir später noch ein Foto aus dem Archiv vorkramte, wo wir beide als Jünglinge feixend auf der Cebit 2001 vor dem Stand von Intershop standen, oh Mann), dann Are all BSDs created equally von meinem alten Kumpel Ilja, und dann blieb ich gleich in Saal 1 und guckte mir noch Tiger, Drucker und ein Mahnmal an, das war vom Zentrum für politische Schönheit, eine Art Jahresrückblick aber halt über die drei Jahre, seit die das letzte Mal bei uns waren.
Rüdis Talk war für mich Pflicht, weil er mir ankündigte, einen Blockchain-Teil zu haben, und in dem hat er dann das Logo des von Leitner-Instituts für verteiltes Echtzeit-Java, Blockchain-Forschung und Cyberkryptoexpertise präsentiert. Mir wurde warm ums Herz :-)
Iljas Talk ging um Open-, Net- und FreeBSD. Ilja hatte mal drei Monate lang die Abende und Wochenenden mit Code Audits verbracht und geguckt, ob der Code von denen so viel besser ist, wie man angesichts der "gefundene Bugs"-Statistiken anzunehmen versucht ist. Spoiler: Ist er nicht. Das endete mit einem Vergleich der Reaktionszeit und -güte. OpenBSD hat wie erwartet in allen Disziplinen massiv abgeräumt.
Ich hab wegen meines eigenen Vortrags soviel Tunnelblick gehabt, dass ich gar nicht auf dem Radar hatte, dass das ZPS da ist, und als ich dann merkte, dass die jetzt kommen, bin ich dageblieben und habe mir das angeguckt. Der Vortrag war durchchoreografiert und zeigte ihre ganzen Aktionen der Reihe nach, mit ein paar Einblicken hinter die Kulissen. Der Stream lohnt sich auf jeden Fall, und am Ende gab es Standing Ovations. Neben der Höcke-Aktion ging es auch um die Bootsfahrt der Identitären, um die Flugblattdrucker am Gezi-Park und die Tiger-fressen-Flüchtlinge-Aktion. Selbst wenn ihr euch an die alle einnert, lohnt sich der Stream noch.
Update: Heilige Scheiße, das Video von meinem Talk ist ja schon online! WOW, das Videoteam performt ja krass gut!
Update: Eines noch: Der 30-Minuten-Slot ist mir nicht aufgenötigt worden vom CCC. Ich hatte eingereicht, Default ist eine Stunde, und dann kam in der "Einreichung angenommen"-Mail am Ende die Frage, ob ich auch mit 30 Minuten zufrieden wäre. Zu dem Zeitpunkte hatte ich noch nicht viel mehr als die Überschrift für den Vortrag fertig und dachte leichtfertig, das reiche wahrscheinlich und setzt vielleicht sogar Kreativität frei oder so. Rückblickend hätte ich mehr nehmen sollen. Die Anzahl der Leute, die mich nach dem Vortrag noch ansprachen, zeigte, dass da ein Q&A gut gewesen wäre. Übrigens kamen schon einige Mails zu "wir setzen TDD" rein, die im Tenor durchaus positiv sind. Und zwar richtig in Produktion eingesetzt, das TDD, nicht nur bei einem Spaßprojekt zum Testen.