Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Den hab ich gerade. Gestern kam ein Leserbrief über hegemoniale Männlichkeit, und jetzt sehe ich das nochmal in diesem Artikel über ein Buch einer kanadischen Forscherin, die sich mit Obdachlosen beschäftigt. Der Artikel ist ziemlich gehässig geschrieben, weil die National Post eine eher konservative Zeitung ist, die mit solchen Artikel ein Rückzugsgefecht gegen Identity Politics und andere Ideen der Linken führt.
Im Wesentlichen sagt der Artikel, die Obdachlosen (alles Männer übrigens; und allgemein ist die Frauenquote unter den Obdachlosen sehr gering. Aber da fordert komischerweise kein Feminist jemals mehr Gerechtigkeit) hätten eine toxische Maskulinität.
As if the homeless didn’t have enough going against them, now, it turns out, the bastards engage in “compensatory masculinity,” either blaming the women in their lives for all their problems or sexualizing or revering them as motherly objects.
Das ist natürlich echt furchtbar. Die geben den Frauen die Schuld an ihrer Misere? Gut, das könnte am Scheidungsrecht in Kanada liegen (das soll noch ungerechter als bei uns sein).Das Kapitel, das hier Stein des Anstoßes ist, heißt:
When a Man’s Home Isn’t a Castle: Hegemonic Masculinity Among Men Experiencing Homelessness and Mental Illness
Deja vu!Ich finde das übrigens echt beschämend, wie jemand sich mit Obdachlosen beschäftigen kann, aber nicht mit dem Ziel, ihnen aus der Obdachlosigkeit raus zu helfen, sondern mit dem Ziel, sie zu noch weiter zu pathologisieren und ihre toxische Männlichkeit zu diagnostizieren.