Fragen? Antworten! Siehe auch: Alternativlos
Das Steinkohle-Kraftwerk Bergkamen A musste seine Leistung am Mittwoch um 150 Megawatt drosseln. Grund: Die Lufttemperatur war so hoch, dass der Kühlturm des Kraftwerksblocks nur noch 30 Grad warmes und damit unbrauchbares „Kühlwasser“ ins System speiste.Und bei Atomkraftwerken gibt es ein Limit dafür, wie viel Warmwasser das Kraftwerk an den Fluss abgeben darf, denn wenn das Wasser im Fluss zu heiß wird, gibt es ein Fischesterben.
Naja, importieren wir halt Ökostrom aus Norwegen, die haben Wasserkraftwerke, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber die haben gerade Engpass wegen Dürre. Norwegen importiert gerade Strom.
Update: Leserbrief dazu:
Durchflußkühlung an Flüssen ist schon lange nicht mehr erlaubt. Sonst wären schon alle Flüsse eisfrei und die Fische weg. Es gibt allerdings Notkühlsysteme, die aber nur bei Havarieen zum Runterfahren benutzt werden.
Ein Kühlturm verbraucht (nicht wenig) Wasser - das ist im Wesentlichen das, was man oben rauskommen sieht. Das ist das eine Problem. Die Kraftwerke entnehmen zuviel Wasser. Überschlägig kann man etwa 1 t Wasser je MW und Stunde rechnen, die oben rausgedampft werden und natürlich wieder zugeführt werden müssen.
Das zweite Problem ist die Auslegung der Kühltürme. Wenn die Kühlleistung nicht mehr reicht, wird das Wasser immer wärmer. Der Wirkungsgrad bricht ein und irgendwann ist der Punkt, wo der Prozess nicht mehr sauber läuft. Darf ja alles nicht mehr viel Kosten, weshalb gerne mal etwas knapper gerechnet und gebaut wird.
Update: Gewinner der Situation ist übrigens Deutschland. Erstens Hier ist eine Übersicht über die aktuelle Woche und da sieht man, dass die Windenergie gerade die Steinkohle-Ausfälle überkompensiert. Der Effekt in der Import-Export-Statistik ist, dass wir tagsüber teuer verkaufen, wo wir ein Überangebot an Solarstrom haben, und nachts billig einkaufen.