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Ein Kumpel hat mal beim Bundesamt für Strahlenschutz um eine Stellungnahme gebeten. Hier ist deren Antwort:
Sehr geehrter Herr Rosengart,Es bleibt also weiterhin ein Mysterium! :-)vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse in unsere Arbeit.
Ein Zusammenhang zwischen dem Vorfall im norwegischen Forschungsreaktor Halden Ende Oktober und den leicht erhöhten Aktivitätskonzentrationen von Jod-131 Anfang dieses Jahres kann aufgrund der sehr kurzen Halbwertszeit von Jod-131 weitgehend ausgeschlossen werden. Jod-131 hat eine Halbwertszeit von 8 Tagen, das bedeutet, dass nach 8 Tagen durch den radioaktiven Zerfall nur noch die Hälfte der ursprünglichen Menge vorhanden ist. Es liegt darüber hinaus keine Meldung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA aus dem Januar vor, die einen erneuten ähnlichen Vorfall im Forschungsreaktor Halden nahelegen würde.
Es gibt aus der gegenwärtigen Datenlage keinerlei Hinweis darauf, dass die Jod-131-Konzentrationen aus einem (a) Akw oder von einem (b) Atomtest stammen könnten:
- Es ist kein realistisches Szenario vorstellbar, bei dem aus einem Kernkraftwerk ausschließlich Jod-131 entweicht. In solchen Fällen müssten sich auch andere radioaktive Stoffe nachweisen lassen wie beispielsweise Cäsium und auch Edelgase.
- Die CTBTO (Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen) betreibt ein weltweites Messnetz mit seismischen, hydroakustischen und Infraschallmessstationen - diese würden die damit verbundene Sprengung nachweisen. Außerdem würde man dann auch nicht nur Jod-131 sondern auch andere radioaktive Stoffe messen, was nicht der Fall ist.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort etwas weiterhelfen. Wenn Sie weitere Fragen haben melden Sie sich bitte.
Mit freundlichen Grüßen