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Zu den Überlegungen zur chinesischen Geburtenstatistik folgende interessante Randnotiz:Whoa, das ist ja mal ein Fnord. Speyer hat rund 50k Einwohner, das ist ein bisschen viel für die Hypothese, dass es sich bloß um einen statistischen Ausreißer handelt.Ich war vor Kurzem auf einer Konferenz zur Ermittlung der Bedarfszahlen für Kinderbetreuungsplätze in Speyer.
Dort wurde ein Auszug der Geburtenstatistik vorgestellt, nach der Stand November 2016 in Speyer, ziemlich genau doppelt so viele männliche, wie weibliche Kinder - also Verhältnis 67%/33% - geboren wurden.Einziger rein spekulativer Erklärungsansatz war, dass wohl in Krisenzeiten allgemein mehr Jungen geboren würden.
Ob wir in den letzten Jahren wirklich eine Krise hatten, die die Menschen physisch wie psychisch derart belastet hat, dass unser Körper mit einem evtl. evolutionären Schutzmechanismus darauf reagiert sei jetzt mal dahin gestellt.
Aus Sicht der Arterhaltung müsste sich meiner Meinung nach in Krisenzeiten auch eher die Zahl der Frauen erhöhen, weil was nützen noch so viele Männer, wenn sie nicht genügend Partnerinnen zur Fortpflanzung finden.Aber ich schweife ab…
Leider habe ich noch nicht das Protokoll mit der Statistik und Quellenangabe in Schriftform.
Das würde ich schnellstmöglich nach Erhalt nachreichen.
Wäre dann auch interessant, ob dieses Phänomen flächendeckend Auftritt.
Update:
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig die Geburtenzahlen getrennt nach Geschlecht.
Die Geburtenzahlen bei den Jungen ist dabei durchgehend höher als bei den Mädchen, aber das nicht erst seit kurzem. So extrem wie in Speyer sind die Abweichungen aber nicht, es handelt sich statistisch nur um geringe Abweichungen.Insofern würde ich sagen, dass Speyer in der Hinsicht ein Ausreißer ist, sich daraus aber kein Trend für ganz Deutschland ableiten lässt.
Update:
Bei Menschen allgemein werden ca. 115 Jungs zu 100 Mädchen geboren. Allerdings ist die Kindessterblichkeitsrate bei Jungs höher als bei Mädchen was dann im Erwachsenenalter zu einem ~1:1 Verhältnis führt. In Kriesenzeiten tendieren Säugetiere dazu mehr Mädchen zu bekommen, da diese fast garantiert Nachwuchs bekommen (Arterhaltung und so, und Frauen als selektives Geschlecht). Wenn es den Tieren (also auch uns Menschen) gut geht, geht die Tendenz zu Jungs. Da in "guten Zeiten" der Erhalt der Art garantiert ist führt dieser Mechanismus dazu, dass mit mehr Jungs die Konkurenz höher ist und sich eben nur die besten fortpflanzen. (Hier auch ein Link von einem netten youtube Kanal)