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Das ist eine dieser "Doch lieber Imker werden?"-Stories.
Hintergrund: Alle Geräte im Ethernet (und WLAN) haben MAC-Adressen, das wird bei der Herstellung fest eingebrannt, und die wird im Netzwerk zur Adressierung eines Gerätes benutzt. In jedem Paket steht vorne drin, an wen es gehen soll. Wenn da meine MAC-Adresse steht, dann ist das Paket für mich.
Es versteht sich von selbst, dass es doof ist, wenn mehr als ein Gerät glaubt, die selbe MAC-Adresse zu haben. Also gibt es ein Gremium, das für die Vergabe von MAC-Adressen zuständig ist, die IEEE, und da muss man als Hersteller dann einen Bereich reservieren, und dafür wird eine Bearbeitungsgebühr fällig. Eine Ethernet-MAC-Adresse ist 6 Bytes lang, das reicht für Billionen von Geräten. Wieso haben wir dann überhaupt schon Adressen, die mit 4 oder 6 anfangen? Weil einige Hersteller die Gebühr sparen wollten und sich einfach selber Adressen zugewiesen haben, dann halt weiter hinten im Adressraum, damit es möglichst lange nicht zu Kollisionen kommt. IEEE hat das gesehen und hat dann neue Adressen eben nicht sequentiell sondern zufällig ausgewählt, um die Leute zum Zahlen zu bringen. Nein, wirklich! Wie im Sandkasten!
OK aber wieso sollte denn ausgerechnet 4 oder 6 am Anfang ein Problem sein? Weil bei IPv4 und IPv6 die Header mit der "Version" anfangen, die ersten vier Bits sind bei IPv4 immer 4 und bei IPv6 immer 6. Nun kommt der IP-Header nach dem Ethernet-Header, d.h. da gibt es an sich keine Verwechslungsgefahr. Du weißt ja, worauf du gerade guckst. Aber anscheinend haben da einige Hersteller versucht, "selbstdenkende" Geräte zu bauen, die sich die ersten 4 Bits angucken, und wenn da 4 steht, dann nehmen sie an, es ist nicht Ethernet sondern IPv4.
Ich habe nicht genug Schwielencreme, um die Facepalms durchzuführen, die nötig wären, um diesen Zustand angemessen zu würdigen.