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Das legt sich nach ner halben Stunde, aber dann hat er eine Art … er nennt es Traurigkeit, eine Art Mini-Depression.
Und DAS finde ich ausgesprochen faszinierend. Er beschreibt da nämlich, wie sich die Farben außerhalb der VR weniger lebendig anfühlen (weil man im Computer natürlich eine idealisierte Welt hat, mit viel saturierteren Farben als im echten Leben und so weiter).
Aber was mich daran fasziniert, ist … ich habe Neuromancer von William Gibson gelesen. Und ich habe Shadowrun gespielt. Dort wird VR als eine Art Internet der Zukunft beschreiben. Es ist überall verfügbar, man kann sich einklinken, und dann gibt es natürlich Pornos und Drogen dafür. Hier gehen in der Science Fiction die Szenarien auseinander, aber was es in vielen Zukunftsvisionen gab ist so eine Beschreibung der Sucht. Wenn es nicht das Einklinken in den Cyberspace selbst ist, das die Sucht auslöst, dann irgendwelche Erinnerungen anderer Menschen, stimulierende Gefühle, die von irgendwelche Simulationen ausgelöst werden, oder sonst was in die Richtung.
Ich fand immer das Bild faszinierend, das in Shadowrun (oder auch dem tollen Film "Strange Days") die physische Welt fast als zerfallende Ruine beschrieben wird, und es drängt sich so ein bisschen der Eindruck auf, dass niemand Bock hat, in die Realität zu investieren, wenn man auch in das virtuelle Glück investieren kann.
Jedenfalls, warum ich das alles blogge: Wenn ich die Beschreibung mit den intensiveren Farben lese, dann klingt das für mich genau so, wie ich mir VR-"Entzug" in diesen Scifi-Szenarien immer ausgemalt habe.
Und das ist ein Meilenstein, der mich jetzt kalt erwischt. Was ich bisher von VR gehört habe, ist das eher so ein Spielzeug, überhaupt nicht ausgereift, da spielt man ein Stündchen mit rum und dann legt man es wieder weg, weil es keine Tiefe hat, nicht interessant ist. Und trotzdem haben wir das schon erreicht, dass Leute eine Art VR-Entzug spüren?
Krass.