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Nach einer anderen Lesart könnten Ermittlungen auf den Bahamas dazu geführt haben, dass Assanges Internet-Kommunikation gekappt oder gar seine Rechner einkassiert wurden. Über eine Dating-Plattform für Frauen soll Assange eine Frau kennengelernt und ermutigt haben, ihre acht Jahre alte Schwester an einem Sex-Chat zu beteiligen.WTF, Julian! Genauere Details gibt es hier:
On September 28 this year a Canadian family holidaying in the Bahamas reported to the police that their 8-year-old daughter was “sexually molested online” by Assange on Toddandclare.com, including propositioning her “to perform oral and anal sex acts.” She was presumably accessing the site through her 22-year-old sister’s account. Whether these chats were recorded or not isn’t clear but the family claims they identified Assange.
Nun, wie üblich bei solchen Anschuldigungen: Es gilt die Unschuldsvermutung. Wer den Amerikanern im Weg steht, gegen den gibt es eben sexuelle Vorwürfe, das benutzen die ja auch gegeneinander im Wahlkampf.Ich für meinen Teil finde ja ausgesprochen unterhaltsam, wie sich die Allianzen ändern mit der Zeit. Die Republikaner fanden Wikileaks anfangs toll, als es gegen andere korrupte Regimes ging, dann war Wikileaks der Antichrist, als sie US-Geheimnisse aufdeckten, und jetzt ist Wikileaks wieder der beste Freund, weil es gegen Hillary geht. Trump hat sich ja im Wahlkampf sogar zu einem "I love Wikileaks" hinreißen lassen. Mal sehen, wie lange das hält. Ich tippe: Bis Wikileaks ein paar E-Mails aus dem Trump-Camp leakt. :-)
Update: Wikileaks hat eine Timeline veröffentlicht.
Ich kann das jetzt nicht beurteilen, aber dass das aus Wikileaks' Timeline-Perspektive wie eine lupenreine Geheimdienstaktion aussehen würde, war irgendwie klar. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass Julian auf seiner letzten Lebenslinie irgendwas machen würde, was seinen Internetzugang gefährden würde. Und wenn es im Internet an irgendwas keine Knappheit gibt, dann an Pornographie. Wenn es also ein Bedürfnis gibt, für das Julian im Internet kein Risiko (außer Malware-Einfangen) eingehen muss, dann wäre es das. Das passt alles nicht.
Update: Ein Hinweis noch. Wenn jemand behauptet, die Gegenseite in einem Video wiedererkannt zu haben, solltet ihr immer diese Forschungsergebnisse denken. Oh und wenn es jemanden gibt, der den Wert von Privatsphäre verstanden hat, und von dem ich nicht glauben würde, dass er mit irgendwelchen Leuten im Internet Videochats macht, und dabei kompromittierende Beweismittel hinterlassen würde, dann ist das Julian Assange. Besonders wenn es um Sexvorwürfe geht. Solche haben ihn ja in seine aktuelle Situation mit der Botschaft gebracht.