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Es ist nicht die Entscheidung der Häfen, die Schiffe nicht reinzulassen, sondern die von Hanjin, derzeit keinen Hafen anzulaufen. Die sind halt pleite, aber wenn sie die Schiffe in einen Hafen bringen, können die dort arrestiert werden (i.e. gepfändet). Wenn das in einigem Umfang passiert, womöglich mit Containern an Bord, ist der Laden nicht nur pleite sondern auch noch nicht mehr sanierungsfähig, weil nichts mehr geht. Die Schiffe verursachen ja weiter Kosten in erheblicher Höhe, Ladung verdirbt oder verliert an Wert oder wird irgendwo dringend gebraucht (ein paar Tonnen nagelneue Telefone an Bord?)Stattdessen besorgen die sich jetzt in Korea das dortige Äquivalent einer injunction (Unterlassungsverfügung) und damit darf niemand mehr in deren Eigentum reinpfänden. Wer es doch macht, kann in Korea verklagt und belangt werden. Weil es vielen Leuten egal sein wird, wenn sie sich in Korea was zuschulden kommen lassen würden, geht Hanjin anschliessend mit der Injunction in die USA und meldet dort Insolvenz nach Chapter 15 an. Damit bekommt das koreanische Insolvenzverhalten und das Verbot, Sachen von Hanjin zu pfaenden, weltweite Geltung. Dem US-Rechtssystem sei Dank. Gegen US-Recht zu verstossen überlegen sich eine ganze Menge deutlich besser und länger. Und lassen es am Ende sein.
Das ganze dauert ein paar Tage, insbesondere, weil jetzt Wochenende ist, aber Anfang nächster Woche werden die Schiffe weiterfahren. Niemand ist gestrandet.
Eigentlich im Gegenteil, wenn so ein Dampfer jetzt irgendwo in einem indischen, indonesischen, afrikanischen, … Hafen arrestiert wird, dann sind unter Umständen die Leute wirklich gestrandet. Dann ist erstmal rechtlicher Limbo, Dinge dauern lange, Sprachbarriere mit dem Richter, alle halten die Hand auf … Alptraum.Kurz, bislang sieht es so aus, als wuerde diese Pleite professionell gemanaged.