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Ich denke das diese Leute es ernst meinen, dass die Strafverfolgungsbehördern hier gegen "Hatespeech" etc. vorgehen sollen. Das Verhaltensmuster kommt mir bekannt vor: Rede mit Gegenrede beantworten ist out, lieber wendet man sich an eine Obrigkeit, die das Problem für einen erledigt. Das ist natürlich sehr bequem, denn man erspart sich den unangenehmen Kampf.An den amerikanischen Unis ist das total In, dort hat man es auch mit einer Autorität zu tun, auf die man viel unmittelbarer Zugriff hat als auf eine Staatsanwaltschaft.
Der Druck auf die institutionalisierte Autorität wird via moralischer Erpressung ausgeübt.
"X is voll rassistisch" etc. Der Trick dabei ist es, vorher ein Klima zu schaffen, in dem eine Autorität es sich nicht gefallen lassen kann, dass man ihr vorwirft, nicht entschlossen gegen Sexismus/Rassismus/X vorzugehen. (Deswegen muss man auch immer neue Dinge als Rassismus definieren. Wäre ja blöd wenn so ein griffiges Schlagwort ungenutzt bliebe. Vgl: Vor 50 Jahren war Rassismus, wenn der Prof was von "Drecksnegern" geredet hat, heute ist es Rassismus, wenn die Verwaltung nicht die gleiche Demographie wie die Studentenschaft hat.)Das ganze Vorgehen hat was von Virtue Signaling, weil man nicht mit dem spricht, mit dem man eigentlich grade spricht. Das Messaging ist hier aber nicht an die Masse der Zuschauer gerichtet, sondern an eine höher gelagerte Autorität. (Das students council, die Unileitung, hier die Strafverfolgungsbehörden)
Das hat auch was von Plattformbesetzung.Ich denke, dass diese ganze "Hatespeech"-Kampagne ein Vorspiel für genau sowas ist. Die Rechten machen sowas die ganze Zeit vor: Wird das Klima auf die richtige Weise vergiftet, kommt die gewünschte Reaktion von alleine. Die gesamte "Sicherheitspolitik" der Union funktioniert genau auf dieser Schiene.
Aber das Klima vergiften ist halt richtig Arbeit und wir haben es hier mit Dilettanten zu tun, die wenig Erfahrung haben, "Hatespeech" ist nicht so leicht medial transportierbar wie "Rapefugees" etc. (Du kennst sicher noch Hunderte Beispiele.)
Deswegen lassen die sich auch absichtlich so gern beschimpfen: Neben dummer Kritik und inhaltlicher Kritik gibts natürlich immer auch ein paar echte Nazis die irgendwas unvorstellbar Ekliges ablassen. So ist das nunmal auf Social Media. (Und es gibt noch Zusatzpunkte in der jeweiligen In-Group.)Ich bezweifle übrigens, dass das in diesem Fall in Deutschland funktionieren wird. Lethargische Strukturen in Verwaltungen und Behörden sind ein guter Schutzmechanismus vor staatlicher Übergriffigkeit, und die zu besetzende Plattform, damit das wirklich wirksam wird, ist einfach zu groß. Das macht es aber auch zu einem interessanten Ziel.
Das Ganze ist auch ein delikates Thema, denn eine Polizei, die auf sowas erstmal gar nicht mehr reargiert, ist antürlich auch scheiße.