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Die Performance ist aber nicht, was mich beeindruckt. Beeindruckt hat mich, wie die mit Uber umgegangen sind. Uber, diese Taxi-Disruption-Startup-Klitsche, hat neulich ein Blogposting gemacht, dass sie von Postgres zu Mysql umgestiegen sind, weil sie da in ihrer Workload in ein Problem gelaufen sind, das Postgres-spezifisch zu sein scheint. Das Blogposting war nicht hämisch oder besonders abwertend oder so, aber ihr könnt euch ja denken, wie so ein Blogposting bei Softwareentwicklern ankommen kann. Formulierungen wie "We encountered many Postgres limitations" und dann ganz häufig "Inefficient", da kann man sich schon persönlich niedergemacht fühlen.
Bei sowas gibt es im Allgemeinen mehrere Reaktionen. Erstens verletzt das die Gefühle, zweitens zweifelt man deren Messmethoden oder Ergebnisse an, drittens greift man die Personen an, und viertens schimpft man über den ganzen Laden, der das gebloggt hat. So oder so ähnlich läuft das jedenfalls sonst häufig.
Aber nicht bei Postgres.
Da hat niemand rumgewinselt, niemand hat Uber angegriffen, niemand hat deren Messmethoden angezweifelt. Die haben das Szenario nachgestellt, haben gesehen, dass man da was besser machen kann, und setzen sich jetzt hin und überlegen, was sie verbessern können.
So traurig das ist: Das erlebt man sehr, sehr selten. Projekte, die so reagieren, muss man sich warmhalten. Hut ab für Postgres.
Ich würde gerne wissen, was die besser als die anderen gemacht haben, um sich ihre Professionalität nach außen zu erhalten.
Vielleicht ist es ja gar nicht schlecht, eine Seniorendatenbank zu fahren. Da weiß man dann wenigstens, dass man es mit Erwachsenen zu tun hat :-)