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Ein TV-Sternchen (bekannt aus einer Casting-Show im Privatfernsehen) wird vergewaltigt. Es gibt ein Video, auf dem zu sehen ist, wie sie "völlig druff" wehrlos am Boden liegt, mehrfach "Hör auf" sagt, aber trotzdem von zwei Männern vergewaltigt wird.
Dieses Video haben die Männer mehreren Redaktionen zum Kauf angeboten, niemand wollte es kaufen. Also tun sie es ins Internet.
Die Frau findet das Video und zeigt die Männer an. Ein Gutachter wird hinzu gezogen, das toxikologische Gutachten kann keine K.O.-Tropfen nachweisen. Das Gericht findet:
Der in den Videoclips deutlich zu hörende, drei Mal gesprochene Satz "Hör auf!" reicht dem Gericht nicht als Beweis für eine Vergewaltigung. Sie könnte ja damit auch die akute Handlung gemeint haben, die der betreffende Mann in diesem Moment setzte – etwa der Versuch, seinen Penis in ihren Mund zu stecken – nicht den Geschlechtsverkehr an sich, diese Möglichkeit sieht zumindest die Staatsanwältin.Ich habe das Video nicht gesehen und hatte vorher auch von dieser Frau noch nie was gehört, insofern sind die obigen wertenden Aussagen von mir nur wiedergegeben, wie ich die Story gehört habe. Gerichtlich festgestellt war das ja nun doch keine Vergewaltigung.
Wartet, wenn ich jetzt sage, das war keine Vergewaltigung, dann ist auch der Vorwurf der Vergewaltigung schon juristisch ein Problem, oder? Ja genau!
In einem Verfahren gegen die beiden Männer erhärteten sich die Vergewaltigungsvorwürfe allerdings nicht. Lohfink aber erhielt einen Strafbefehl von der Justiz. 24 000 Euro sollte sie zahlenAktueller Stand:
Das Verfahren gegen Sebastian C. wird wegen einer fehlenden Wohnadresse vorläufig eingestellt. Pardis F. wird wegen der Weitergabe der Videos verurteilt. Nicht jedoch wegen Vergewaltigung.Und dann waren da noch die ominösen Männer, die im Gerichtssaal verdeckt Fotos machen und der Presse verkaufen wollen, dann Frau Lohfink lauthals als "Hure" beschimpfen und …
Den Störenfrieden werden weder die Handys abgenommen, noch werden ihre Personalien festgestellt. Sie verlassen unbehelligt das Gerichtsgebäude. Da könne man leider nichts machen, erklärt die Gerichtssprecherin.Unglaublich.
Ich finde immer noch, dass Opfer sexueller Gewalt sofort zur Polizei und Anzeige erstatten sollen. Aber wenn ich solche Geschichten lese, dann wird mir ganz schlecht und ich bange um unser Land, wenn unsere Justiz zu solchen Urteilen kommt. Ich hoffe mal, dass die Korrektive unseres Rechtssystem hier greifen und diese Situation wieder geraderücken.