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Meine Theorie ist, dass wir gerade in einer Zeit leben, in der wie mindestens seit dem Vietnamkrieg nicht mehr die Bürger den Autoritäten misstrauen. Wahlen bringen nichts, man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera und Protestwahl. Und das tröpfelt jetzt halt durch die Institutionen und Instanzen. Die Geheimdienste, die Polizei, die Justiz, alle haben in den letzten Jahren massiv an Legitimität verloren. Prügelcops waren vor zehn Jahren überhaupt nicht in den Medien. Nicht weil das nicht vorkam, sondern weil das eh niemand geglaubt hätte, dass die gute Polizei Bürger unseres Landes ohne Vorwand verprügeln würde.
Anwalt war früher ein respektabler Beruf. Heute denkt man an Abmahnanwälte und schmierige Winkeladvokaten.
Arzt war mal ein hoch angesehener Berufsstand. Ich habe Ärzte in der Familie und weiß daher, dass die im Allgemeinen Idealisten sind, groteske Überstunden schieben und dafür nicht oder nur unangemessen entlohnt werden.
Ich bin daher der Meinung, dass die Impfgegner im Wesentlichen eine Manifestation dessen sind, dass die Menschen der Obrigkeit schlicht nicht mehr glauben. Die Ärzte haben das Memo zu spät gekriegt und ruhen sich immer noch auf ihrem "wieso würde uns jemand nicht vertrauen, wir sind doch hier um Krankheiten zu heilen!" aus.
Mit Impfen hat das nichts zu tun. Das ist nur das Symptom. Das Ventil. Daher kann man auch mit sachlichen Argumenten so gut wie niemanden überzeugen.
Update: Ich vergaß die Medien. Denen traut ja auch keiner mehr.